Das Spital Wetzikon baut aus
Dank einer neuen Kooperation mit dem Kantonsspital Winterthur sollen die Patienten besseren Zugang zu hoch spezialisierten Ärzten bekommen. Zudem entsteht bis 2016 ein neuer Kliniktrakt.
Von Ernst Hilfiker Wetzikon – Das Spital Wetzikon arbeitet künftig verstärkt mit dem Kantonsspital Winterthur zusammen. Dies gaben die Direktoren der beiden Spitäler, Andreas Gattiker und Rolf Zehnder, gestern Abend an einer geschlossenen Veranstaltung in Wetzikon bekannt. Konkret werde neben der bestehenden Zusammenarbeit bei der Neonatologie in erster Linie das Angebot in der Onkologie ausgebaut. Die Zusammenarbeit soll vor allem auf ärztlicher Ebene stattfinden. Ziel ist es, die besonders begehrten Experten aus beiden Häusern möglichst effizient zugunsten beider Standorte einzusetzen. Die Rede ist von hoch spezialisierten Ärzten, also zum Beispiel von einem auf Lymphdrüsenkrebs spezialisierten Onkologen. Solche Spezialärzte sollen den Patienten besser zugänglich gemacht werden. In der Praxis kann das unter anderem bedeuten, dass Wetziker Patienten für eine besondere Behandlung vorübergehend nach Winterthur gebracht werden müssen, dort aber weiterhin von «ihrem» Arzt betreut werden. So operiert etwa der Wetziker Chirurgie-Chefarzt Ruedi Stieger künftig als Belegarzt in Winterthur und führt dort bei seinen Patienten aus dem Oberland grosse Eingriffe an Brustkorb und Gefässen durch. Von solchen Neuerungen werden nur etwa fünf Prozent aller Wetziker Patienten betroffen sein. Argument im Konkurrenzkampf Andreas Gattiker von der Gesundheitsversorgung Zürcher Oberland (GZO), die das Spital Wetzikon betreibt, gibt offen zu, dass es bei der Zusammenarbeit nicht zuletzt auch ums Marketing geht. Die beiden Spitäler wollen damit werben und so ihre Position auf dem hart umkämpften Gesundheitsmarkt festigen. Was die Kooperation finanziell bringt, lasse sich noch nicht sagen. Über die ärztliche Zusammenarbeit hinaus treiben die Spitäler Wetzikon und Winterthur noch andere Projekte voran, wie gestern Abend bekannt wurde. So diskutieren sie mit nicht namentlich genannten weiteren Partnern darüber, eine gemeinsame Radio-Onkologie für die Bestrahlung von Krebspatienten zu betreiben. Die Gesundheitsversorgung Zürcher Oberland geht zudem seit kurzem mit den Zürcher Höhenkliniken Wald und Davos und dem Geratrium Pfäffikon einen gemeinsamen Weg in der Ausbildung von Pflegefachleuten. Auch baulich stehen im und ums Spital Wetzikon einige Änderungen an. In den kommenden vier Jahren wird dort so intensiv gebaut wie seit der Errichtung des heutigen Hauptgebäudes in den Siebzigerjahren nicht mehr. Einerseits steht die schon lange angekündigte Sanierung der Fassade des Spital-Hochhauses an. Andererseits wurden gestern Abend erste Pläne für eine grosse Erweiterung präsentiert. So ist vorgesehen, südlich des Hochhauses einen neuen Trakt zu realisieren. In diesem Bau sollen die Intensivpflegestation, eine vergrösserte Tagesklinik und mehrere Bereiche der ambulanten Medizin Platz finden. Provisorien während Bauzeit Während der ganzen Bauzeit läuft der Spitalbetrieb voll weiter, zum Teil allerdings in Provisorien. Der Endpunkt für die verschiedenen Vorhaben und die Eröffnung des neuen Südtrakts ist auf 2016 vorgesehen. Eine genaue Kostenberechnung für das grosse Bauvorhaben liegt noch nicht vor. Laut GZO-Direktor Andreas Gattiker geht man aber von einem Betrag «im hoch zweistelligen bis tief dreistelligen Millionenbereich» aus. Diese Investitionen müssen neu vom Spital selbst finanziert werden.
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