Das Projekt entwickelt sich
Jetzt liegen die Pläne für die Erschliessungsstrasse zur Markt- und Reithalle Schüpbach öffentlich auf. Auch mit den rechtlichen Konstrukten geht es hinter den Kulissen vorwärts.

Aus der Ferne betrachtet, ist es ganz einfach: Die Markt- und die Reithalle in Langnau werden geräumt, dafür beziehen Landwirte und Reiter im Hübelischachen bei Schüpbach ein gemeinsames Lokal. Betrachtet man das Vorhaben im Detail, stösst man auf einen Wust von gegenseitigen Abhängigkeiten. Zuerst muss eine neue Erschliessungsstrasse gebaut werden. Da diese über Landwirtschaftsland führt, braucht es eine Überbauungsordnung mit Zonenplanänderung. Nur weil die Gemeinde Signau zusammen mit der Regionalkonferenz Emmental die regionale Bedeutung des Vorhabens belegen konnte, stellte der Kanton eine Bewilligung in Aussicht.
Nicht vors Volk
Während des öffentlichen Mitwirkungsverfahrens gab es überhaupt keine Opposition. Jetzt liegen die Pläne und das Baugesuch öffentlich auf. Läuft weiterhin alles wie gewünscht, verfügt die KUE Immobilien GmbH Ende Januar 2019 über die Baubewilligung. «Sofern es keine Einsprachen gibt», sagt Ernst Kühni. Er und sein Bruder Ulrich stehen hinter der Gesellschaft. Sie haben die Halle gekauft und wollen nun als Bauherren die Erschliessung sicherstellen.
Seitens der Gemeinde Signau sollte es keine Stolpersteine mehr geben. Entgegen früherer Aussagen muss die Zonenplanänderung nicht von der Gemeindeversammlung bewilligt werden. Die Zustimmung des Gemeinderates genüge, da es sich um eine geringfügige Änderung handle, sagt Ernst Kühni. Er hofft, die Strasse im Februar/März 2019 bauen und die bestehende Reithalle mit dem dazugehörenden Land für Parkplätze den künftigen Nutzern verkaufen zu können. Die KUE Immobilien GmbH hat die Liegenschaft nur gekauft, um den Landwirten eine Alternative zur Markthalle neben der Langnauer Ilfishalle zu bieten. Damit dort ein zweites Eisfeld gebaut werden kann.
Nur für Landwirte
Als im Februar 2018 im Hübelischachen ein Tag der offenen Tür durchgeführt wurde, hiess es noch, Rösseler und Viehzüchter würden für das Projekt gemeinsam eine AG gründen. Und jedermann, der die Idee unterstütze, könne Aktien zeichnen. Doch diese Pläne sind Makulatur. Der Grund dafür liegt bei der Finanzierung respektive bei Vorgaben des kantonalen Amtes für Landwirtschaft und Natur.
Die Initianten können laut Michael Ramseier, dem Leiter der Projektgruppe, mit A-fonds-perdu-Beiträgen rechnen, sofern die Halle mehrheitlich produzierenden Landwirten gehört. Noch sei nicht bekannt, wie gross diese würden, denn sie richteten sich nach der Anzahl vermarkteter Tiere aus dem Berggebiet. Nur Projekte aus dem Berggebiet könnten so unterstützt werden. Deshalb, so Ramseier, werde nun die Gründung einer Genossenschaft vorbereitet. Und nur direktzahlungsberechtigte Landwirte aus dem bisherigen Verbandsgebiet können Anteilscheine zeichnen.
Im Stockwerkeigentum
Die Rösseler haben indes vor, jenen Teil der Halle, den sie nutzen werden, im Stockwerkeigentum zu erwerben. Das wird sie 800'000 Franken kosten. Die Gesamtinvestition beträgt 3,435 Millionen Franken. 475'000 Franken entfallen auf die Strasse.
Die entsprechenden Grundsatzentscheide sind gefallen. Auch die Umwandlung des Verbands Markthalle ist beschlossene Sache. Ebenfalls geplant ist, dass die Reithallegenossenschaft und der Reitverein Oberemmental fusionieren werden (siehe auch Kasten).
Die neu zu gründende Genossenschaft kann für die Finanzierung des über 3 Millionen Franken verschlingenden Projekts zudem mit 1,1 Millionen Franken der Gemeinde Langnau rechnen. Diesen Betrag hat der Grosse Gemeinderat im Dezember 2017 genehmigt, er entspricht dem Zeitwert der bestehenden Markthalle. Weiter hoffe man auf Spendengelder, gewisse Beträge stünden bereits in Aussicht, sagt Ramseier.
Bitte an die Gemeinden
Auch die Gemeinden des ehemaligen Amtes Signau wurden um einen Obolus gebeten. Der Gemeinderat von Röthenbach hat diese Woche in einer Medienmitteilung geschrieben, dass er das Vorhaben mit 14'300 Franken unterstützen werde. Allerdings unter einer Bedingung: dass Schangnau, Eggiwil, Trub, Trubschachen, Lauperswil und Rüderswil ebenfalls mitziehen und total 100'000 Franken beisteuern werden.
Ausgenommen von dem Gesuch wurden die Gemeinden Signau und Langnau, die ihren Beitrag zum Gelingen anderweitig leisten. Von drei Gemeinden habe er bereits eine schriftliche Zusage, freut sich Ramseier. Andere Gemeinden aus dem Einzugsgebiet des Markthallenverbands seien ebenfalls um Spenden angefragt worden.
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