Das Opfer wohnte im obersten Stock
Wieder hat es in der Region Bern gebrannt. Diesmal mitten in Grosshöchstetten. Ein 52-Jähriger ist dabei ums Leben gekommen.
Der Verkehr rollt wieder unablässig über die Dorfstrasse in Grosshöchstetten. Auf der Höhe des stattlichen Gebäudes, das die Nummer 18 trägt, bremsen die Autofahrer an diesem Tag aber ab.
Einige bleiben ganz stehen, andere rollen langsam vorüber, um das Haus zu betrachten, in dem es am späten Dienstagabend gebrannt hat. Ja, es habe einem den Schlaf geraubt, als man erfahren habe, dass ein Feuer ausgebrochen sei, schildert eine Passantin. Sie unterhält sich mit einer Bekannten über den Brand. In kleinen Gruppen stehen auch andere Dorfbewohner in der Nähe zusammen, das Thema ist bei allen dasselbe.
Wie die Kantonspolizei mitteilt, wurden die Einsatzkräfte kurz vor 23 Uhr nach Grosshöchstetten gerufen. Zu diesem Zeitpunkt waren vor allem in den oberen Stockwerken starker Rauch und Flammen zu sehen. Mehrere Bewohner befanden sich bereits im Freien, hätten die Rettungskräfte jedoch darauf hingewiesen, dass eine weitere Person noch vermisst werde.
Im Verlauf der Löscharbeiten bargen die Einsatzkräfte dann einen leblosen Mann in der obersten Wohnung. Beim Verstorbenen handelt es sich um einen 52-jährigen Schweizer.
«Obwohl es auch für mich schlimm ist, hatte ich eigentlich Glück im Vergleich mit den Wohnungen im oberen Teil des Gebäudes.»
Getroffen hat es auch den Coiffeursalon von Bruno Friederich im Erdgeschoss des Hauses. «Viele wollen helfen und mich unterstützen», sagt er. Im Moment müsse er aber erst mit der Versicherung abschätzen, wie gross der Wasserschaden in seinem Salon sei.
«Obwohl es auch für mich schlimm ist, hatte ich eigentlich Glück im Vergleich mit den Wohnungen im oberen Teil des Gebäudes.» Die Betroffenheit über den Todesfall ist auch Friederich anzumerken, man habe sich im Haus gut gekannt, sagt er.
Vier Brände in kurzer Zeit
Die Wohnungen an der Dorfstrasse 18 sind nach dem Brand zurzeit nicht bewohnbar, die Ursache des Brandes ist laut Sarah Wahlen von der Kantonspolizei noch Gegenstand der Ermittlungen.
«Wir sind sehr erleichtert, dass alle Betroffenen privat eine Lösung gefunden haben», sagt Vizegemeindepräsident Markus Geist (FDP). Er schätzt die grosse Solidarität innerhalb des Dorfes.
«Das Restaurant Pintli blieb beispielsweise in der Nacht offen, und am frühen Morgen wurde für die Einsatzkräfte gekocht.» Die Gemeinde sei sehr betroffen über den Vorfall. Gerade weil man sich im Dorf gut kenne, sei die Anteilnahme noch grösser.
Ausserdem hat es in der Region Bern innert kurzer Zeit bereits zum vierten Mal gebrannt. Vor Grosshöchstetten musste die Feuerwehr in Steffisburg, Gümligen und Rüschegg ausrücken.
«Das gibt einem schon zu denken», so Geist. Auch die Kantonspolizei hält fest, dass es in den letzten Wochen zu mehreren Brandfällen gekommen ist. «Aus unserer Sicht liegt bezüglich der Anzahl Fälle aber keine ausserordentliche Situation vor», so Sarah Wahlen.
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