Das neue Oberhaupt wird ein bisschen städtisch
Zwei Männer und eine Frau buhlen um das Jegenstorfer Gemeinderatspräsidium. Alle setzen auf Teamwork und Dialog, um die Attraktivität der Gemeinde Jegenstorf zu erhalten.
Jegenstorf braucht einen neuen Gemeinderatspräsidenten. Hans Mätzener (SVP) tritt bei den Wahlen am 26. November aus beruflichen Gründen nicht mehr an. Drei Personen wollen seine Nachfolge antreten: Simon Glauser soll das Präsidium für die SVP verteidigen, Jürg Häberli der SP zum Erfolg verhelfen und Karin Müller für die BDP die Überraschung schaffen. Alle Kandidierenden haben einen engen Bezug zur Stadt Bern.
Das Stadtkind
Karin Müller (BDP) wohnt mit ihrer Familie seit zehn Jahren in Jegenstorf. Aufgewachsen ist sie in Bern und ist damit ein richtiges Stadtkind. Sie hat viele schöne Kindheitserinnerungen an Jegenstorf, wo ihre Grosseltern lebten. Ihr liege die Gemeinde am Herzen, und sie möchte mithelfen, dass Jegenstorf attraktiv bleibt. «Wir dürfen nicht nur im Hier und Jetzt leben, sondern müssen immer an die nächste Generation denken», sagt die 42-jährige Müller.
Die Betriebsökonomin setzt sich ehrenamtlich für die Kindertagesstätte Kiwj ein. «Durch diese herausfordernde Arbeit habe ich mich weiterentwickelt», blickt Müller zurück. Denn durch das Ehrenamt und die Mitarbeit in der Finanzkommission habe sie gelernt, dass Sachpolitik gut gelinge, wenn man zuhöre, unterschiedliche Meinungen gelten lasse und über den Dialog Kompromisse und gemeinsame Lösungen finde.
Der Stadtrat
Simon Glauser ist ein eigentliches «animal politique» und engagiert sich seit über zwanzig Jahren in verschiedenen Funktionen der SVP. Lange Jahre war er Stadtrat in Bern. Er ist mit seiner Familie erst vor zweieinhalb Jahren nach Jegenstorf gezogen. Es könne durchaus ein Nachteil sein, dass er nur ein Zuzüger sei, räumt der 42-jährige Glauser ein. Aber es könne auch ein Vorteil sein, wenn man nicht schon lange dort lebe und unvoreingenommen handeln könne.
Ebenfalls seinen Ruf als Hardliner im Umfeld von Thomas Fuchs und Erich Hess werde er kaum los, sagt der Kadermann bei der Postauto AG, aber: «Ich bin nicht mehr der Glauser, der bei einer der Reitschule-Initiativen im Komitee war.» Er sei ein Teamplayer und Teamleader, es gelte im Kollegium erfolgreich zu arbeiten. Er sieht sich als Integrationsfigur für alle Einwohnerinnen und Einwohner.
Der Stadtbeamte
Der Älteste im Trio ist Jürg Häberli von der SP. Er ist seit zwei Jahren Gemeinderat. Der 64-Jährige ist sich bewusst, dass sein Alter bei den Wahlen ein Nachteil sein kann. Aber er sei pensioniert, flexibel und habe genügend Zeit. Beruflich war Häberli lange Jahre Kadermitarbeiter in der Berner Stadtverwaltung. «Ich kenne von meiner beruflichen Tätigkeit die politischen Prozesse sehr gut», weist er auf seine grosse Erfahrung hin. Er kenne die wichtigen Dossiers. So ist er als Gemeinderat für Hochbau und Planung direkt ins Projekt neuer Bahnhof involviert.
Er wohnt mit seiner Familie seit über dreissig Jahren in Jegenstorf. In einem Dorf, für das es sich lohne, sich zu engagieren. Jürg Häberli sieht sich als ruhigen und besonnenen Politiker, der den Konsens über die Parteigrenzen hinweg suche.
Die FDP und die EVP stellen keine eigenen Kandidaten fürs Gemeinderatspräsidium. Die FDP empfiehlt SVP-Kandidat Simon Glauser zur Wahl, die EVP stellt sich hinter Jürg Häberli. Ein allfälliger zweiter Wahlgang findet am 17. Dezember statt.
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