Museumsfrühling in GenfDas Museum soll zur Wohnstube für die Städter werden
Das Musée d’art et d’histoire in Genf zeigt mit einer von Jakob Lena Knebl kuratierten Ausstellung, wie das Museum der Zukunft aussehen könnte.

Von den Plakatwänden Genfs lockt das Musée d’art et d’histoire (MAH) in Genf in den Signalfarben Gelb, Pink und Grün mit dem Slogan «Come to Mahmah», wobei die Wiederholung der Abkürzung daran erinnern soll, dass sich das Museum als Mama, als Mutter aller Genfer Museen versteht.

Auffällig ist die knallbunte Ausstellungsarchitektur, die neuerdings in Form von Kojen, Gehäusen, Tunneln, Plattformen und überdimensionierten Sofas einen Ausstellungsparcours durch die über hundertjährigen Säle des Erdgeschosses beschreibt. Grasgrün sind Wände und Teppiche der ersten Ausstellungsplattform. Auf den Podesten stehen Schaufensterpuppen mit kostbaren Kleidern aus dem Fundus des Museums, an einer Wand hängen gemalte Porträts von Modeschöpfern, an einer anderen steigt Jacques-Laurent Agasses beängstigende «Fontaine personnifiée» (1837) aus dem Wasser. Ein halbes Dutzend Damenschuhe kreist auf einem Tisch, man fühlt sich an eine Sushi-Bar erinnert.