
Einer einmaligen Sternenkonstellation gleich treffen dieser Tage Ereignisse aufeinander, die jedes für sich einen Megakonzern und damit die digitale Welt erschüttern können. Doch gemeinsam haben sie das Potenzial, alles aus den Fugen zu heben.
In einer Woche läuft das Whatsapp-Ultimatum aus. Wer bis dann die neuen Nutzungsbedingungen nicht akzeptiert, kann keine Nachrichten mehr verschicken. Whatsapp und dessen Eigentümer Facebook haben mit einer Mischung aus Ungeschicklichkeit und Arroganz eine juristische Bagatelle zu einem Super-GAU anwachsen lassen. In noch nie da gewesenem Ausmass fliehen Nutzerinnen und Nutzer zu Threema, Signal, Telegram und anderen Alternativen.
Vor einem US-Gericht streiten sich Apple und der mächtige Spielekonzern Epic, ob Apple weiter alleine entscheiden darf, welche Apps aufs iPhone kommen. Apple gibt sich als gutmütigen Beschützer der Nutzerschaft, während Epic die wertvollste Firma der Welt als Monopolisten und Fortschrittsverhinderer hinzustellen versucht.
Facebooks eigener Gerichtshof hat am Mittwoch entschieden, dass Donald Trump mindestens für weitere sechs Monate von der Plattform verbannt bleibt. Entsprechend findet sich Facebook in einer Debatte um freie Meinung und Machtanmassung wieder.
Nach einem iPhone-Update müssen Firmen nun fragen, ob sie Aktivitäten in anderen Apps und auf Websites anderer Unternehmen erfassen dürfen. App-Tracking nennt sich das. Klingt technisch, hat aber die Werbebranche und allen voran den Tracking-Primus Facebook in Rage versetzt. Der droht nun indirekt, dass die Dienste – so man dem Tracking nicht zustimmt – kostenpflichtig werden könnten. Datenschützer jubeln.
Leitartikel zu Techgiganten unter Druck – Das Machtgefüge gerät ins Wanken
Die letzten zwei Jahrzehnte konnten die Techkonzerne schalten und walten, wie sie wollten. Diese Woche spürten die Konzerne diese Woche teils zum ersten Mal richtig Gegenwind.