Das Leiden hat ein Ende

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Der Kopf, sagte Bachelor Joel Herger (34) gegen Ende der Finalsendung am Montagabend, der Kopf hätte sie beide genommen. Aber sein Herz habe sich für eine entschieden. Und so endete die siebte Staffel mit einem Sieg für Bern: «Ludmilla, möchtisch du die Rose aanäh?», fragte Joel auf dem Steg eines marokkanischen Bassins und liess auf seinem maskenähnlichen Gesicht gar ein Lächeln durchschimmern. «Bien sûr», sagte Ludmilla (28), die zurückhaltende Sportreiterin aus Müntschemier. Mitstreiterin Julia ging leer aus und liess ihren Tränen und der zerlaufenden Mascara freien Lauf.

Die Frauen, die in den 3+-Kuppelshows als Kandidatinnen um einen Mann, den sie vorher noch nie gesehen haben, kämpfen, werden traditionell Ladys genannt. Die zwei Ladys von ins­gesamt 22, die es nach vielen ­Zickereien, Knutschereien und Aufenthalten in Luxusresorts in Thailand und dann Marokko ins Finale geschafft hatten, hätten unterschiedlicher nicht sein können: Die Deutsche Julia, eine ehemalige Miss Tuning, hatte während Wochen hinausposaunt, wie gross ihre Gefühle für «Tschoäl» seien, wie sehr sie sich in ihn verliebt habe und wie gut sie sich an seiner Seite machen würde.

Auf der anderen Seite war Ludmilla angetreten, die mit ihrem welschen Akzent ungefähr alles verzaubert hatte, was es zu verzaubern gab, bei sportlichen Challenges supergut abgeschnitten hatte, sich aber dem Bachelor gegenüber partout nicht hatte öffnen wollen.

Sein Entscheid stand fest

«Ich habe verstanden, life is a bitch», versuchte Ludmilla sich in der Finalfolge zu erklären. Im Gespräch mit Joels Freund Oli, der mit Joels Mutter ins Bachelor-Camp gereist war, musste sich Ludmilla richtig wehren. Weil bitchig verhielt sich in dem Moment eben jener forsch auftretende Oli, seines Zeichens ein Ex-«Bachelorette»-Kandidat – man hatte den Eindruck, er nehme das Ganze dann doch ein bisschen zu ernst. Ja, tatsächlich wurde es in dieser letzten Folge, die ansonsten sterbenslangweilig war, fast noch chaotisch. Oli stand auf Julia, Joels Mami auf Ludmilla, und dann kam noch heraus, dass Joel seine Ex-Freundin be­trogen hatte!

Aber eigentlich war das alles egal. Der Junggeselle aus Schwyz, der wie alle vorangegangenen Bachelors irgendwas mit Fitness macht, hatte sich längst ent­schieden, diesen Eindruck hatte man auch als Zuschauerin schon zwei, drei Folgen vor dem Finale erhalten.

Immer noch Turteltäubchen?

Die Rose, sagte also Joel in den letzten Minuten dieser Staffel, sei ein Symbol. Wofür, liess er offen, man darf annehmen, für die Liebe oder für die Verbundenheit zwischen Deutschschweiz und Romandie oder dafür, dass sein Leiden ein Ende gefunden hatte: ­Bachelor Joel bleibt als einer in Erinnerung, der stets aussah, als sei ihm doch recht unwohl unter all den keifenden Ladys.

Der schönste Moment steht übrigens noch bevor: Nächsten Montag wird Ex-Bachelor und Hobbymoderator Rafael Beutl wie immer mit einem Lächeln fragen: «Und, seid ihr noch ein Paar?» Hoffentlich entspannt sich Joel dann wenigstens ein bisschen.

Zusatzfolge: Mo, 18. Dezember, 20.15 Uhr, 3+.