Buch über Randständige«Das Leben in Unsicherheit ist eines der schlimmsten überhaupt»
In einem neuen Buch porträtiert Klaus Petrus fünfzehn Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben. Trinker, Freier, Bettlerinnen. Ein Gespräch über Voyeurismus und Feindbilder.

Es sind heftige Geschichten, die Klaus Petrus erzählt. Da ist die alte Frau, die irgendwo in Bümpliz in Armut lebt und in der Stadt Bern Essen aus Abfallkübeln fischt. Da ist der Mann, der in den letzten fünfzehn Jahren rund 1300-mal bei Sexarbeiterinnen war, dafür über 160’000 Franken ausgegeben hat und nichts davon seiner Frau und seiner Familie erzählt. Und da ist der Mann aus Polen, 62 Jahre alt, der auf Seeländer Feldern Rüben oder Kohl pflückt, niemanden in der Schweiz kennt und sich von seiner Familie zu Hause komplett entfremdet hat. Insgesamt fünfzehn Menschen hat der Bieler Autor Klaus Petrus für sein soeben erschienenes Buch porträtiert und fotografiert. Alle leben am Rand der Gesellschaft.