Das Kino Bad Ey kommt unter den Hammer
Das Betreibungsamt sucht neue Besitzer für die Liegenschaft Bad Ey in Sumiswald. Nächste Woche wird das Objekt versteigert. Noch vor zwei Jahren hatte der Besitzer Hansjörg Stalder konkrete Pläne für das Areal.

Gut sechzig Jahre war das Bad Ey mit seinem markanten Hauptgebäude, dem dazugehörigen Pavillon und dem grossen Parkplatz in Familienbesitz. Nun wird das Objekt am Mittwoch, 14. Juni, versteigert. So steht es im «Schweizerischen Handelsamtsblatt». Die betreibungsamtliche Schatzung beträgt 376 000 Franken. Die Versteigerung findet im Betreibungsamt Emmental-Oberaargau in Burgdorf statt.
Vor ungefähr zwei Jahren sprach der Besitzer Hansjörg Stalder gegenüber dieser Zeitung noch davon, das kleine, alte Gebäude neben der Liegenschaft abzureissen und an dessen Stelle zwei Einfamilienhäuser aufzustellen. Bei der Bauverwaltung seien diesbezüglich Voranfragen für die Abklärung der Möglichkeiten der Wohnraumnutzung auf dem Areal eingegangen, sagt der Sumiswalder Gemeindeverwalter Martin Affolter. «In dem Sinn kommt für uns die Versteigerung etwas unerwartet.»
Letzter Film
Die Liegenschaft an der Eystrasse in Sumiswald verfügt über eine Wohnung, die laut Affolter vermietet ist, ein Restaurant und das Kino Bad Ey. Der letzte Film lief hier im Frühling 2014. Dies, nachdem Hansjörg Stalder rund zwei Jahre zuvor noch in die Technik investiert und das Kino digitalisiert hatte. Auch eröffnete er 2012 das damals seit längerer Zeit geschlossene Restaurant wieder und wandelte es in eine Café-Bar um. Diese wurde jedoch zeitgleich mit dem Kino geschlossen.
Gekauft haben die Eltern von Hansjörg Stalder die Liegenschaft 1956. Die Geschichte des Sumiswalder Kinos begann jedoch bereits früher, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Die damalige Besitzerfamilie richtete im Saal eine Leinwand und einen mobilen Filmprojektor ein. Etwa einmal pro Woche führte jemand einen Film vor. Im Untergeschoss des Pavillons war damals zudem eine Kegelbahn eingerichtet. Stalders schlossen diese und legten den Fokus auf das Restaurant und das Kino. Die ersten Filme, die sie zeigten, waren Schweizer Filme. Danach lockten Gotthelf- und österreichische Liebesfilme die Leute an.
2008 übernahm Hansjörg Stalder die Liegenschaft von seinen Eltern. Er wollte sich gegenüber dieser Zeitung nicht zur Versteigerung äussern.
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