«Das Jahrhundert muss amerikanisch sein»
Mitt Romney bricht morgen zu einer sechstägigen Reise auf, die ihn auch nach Europa führt. Im Vorfeld fordert er in einer kämpferischen Rede mehr Härte in der Aussenpolitik.

Der designierte republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney hat für den Fall seiner Wahl im November eine neue Führungsrolle der USA in der Welt angekündigt. «Ich schäme mich nicht für amerikanische Macht», sagte Romney gestern in einer aussenpolitischen Rede vor Veteranen der US-Armee in Reno im Bundesstaat Nevada. «Dieses Jahrhundert muss ein amerikanisches Jahrhundert sein.»
Präsident Barack Obama warf er vor, den globalen Einfluss der USA verringert zu haben. «Dieser Präsident hat die amerikanische Führung leider abgeschwächt, und wir ernten die Konsequenzen», sagte Romney. Der Republikaner hielt Obama vor allem vor, den Verbündeten Israel im Stich gelassen zu haben und im Atomstreit mit dem Iran zu nachgiebig zu sein.
Stopp der Urananreicherung
Der designierte Präsidentschaftskandidat verlangte von Teheran einen kompletten Stopp der Urananreicherung. Um einen atomar bewaffneten Iran zu verhindern, werde er «jedes notwendige Mittel» einsetzen, sagte Romney. Allerdings hat auch Obama immer wieder erklärt, Teheran notfalls mit Gewalt am Besitz einer Atombombe zu hindern.
Romney bricht in dieser Woche zu einer sechstägigen Auslandsreise auf. Zum Auftakt will der Republikaner morgen in Grossbritannien unter anderem Premierminister David Cameron treffen, am Freitag plant er die Teilnahme an der Eröffnungszeremonie der Olympischen Sommerspiele in London. Bei der zweiten Station in Israel sind am Sonntag nach Angaben von Romneys Wahlkampfteam Gespräche mit Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und Präsident Shimon Peres vorgesehen. Auch ein Treffen mit dem palästinensischen Regierungschef Salam Fajad steht auf dem Programm.
Zum Abschluss wird der Präsidentschaftsaspirant am Montag und Dienstag in Polen Ministerpräsident Donald Tusk und Präsident Bronislaw Komorowski treffen sowie «historische Stätten» besuchen. Zu Romneys Gesprächspartnern gehört demnach auch der Anführer der antikommunistischen Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc und spätere polnische Präsident Lech Walesa.
Mit der ersten Auslandsreise nach seinem Sieg bei den Vorwahlen der Republikaner will Romney sein aussenpolitisches Profil schärfen. In den vergangenen Monaten war ihm wiederholt vorgeworfen worden, sich zu einseitig auf Fragen der Wirtschaftspolitik zu konzentrieren. Ende August soll Romney auf dem Republikaner-Parteitag offiziell zu Obamas Herausforderer gekürt werden. Die Präsidentschaftswahlen finden am 6. November statt.
AFP/ses
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