«Das ist eine Schande für Österreich»
Österreich, einst die uneingeschränkt dominierende Nation, steckt in der Abfahrt im Tief. Der Präsident des Skiverbandes reagiert gereizt, der Cheftrainer fordert ein Umdenken.

Der letzte Abfahrtstriumph eines österreichischen Skirennfahrers liegt fast ein Jahr zurück. Und Cheftrainer Mathias Berthold muss sich immer wieder die Frage anhören, wann es denn endlich mit dem nächsten Sieg klappen werde. Erst recht nach der bescheidenen Vorstellung der ÖSV-Athleten beim Klassiker in Gröden am Samstag, als der 11. Rang von Max Franz noch ihr bestes Resultat war. «Wir sind nicht die Götter, die alles in Grund und Boden fahren. Die Zeiten sind vorbei, und wir arbeiten daran, dass sie wieder kommen», sagte Berthold gegenüber dem «Standard».
Deutlicher wurde Peter Schröcksnadel, der Präsident des österreichischen Skiverbands. Er wehrt sich dagegen, die Fahrer für die Baisse verantwortlich zu machen, und sagt: «Das ist die stärkste Abfahrtsmannschaft seit zehn Jahren.» Die Trainingsbedingungen in Österreich seien aber ein grosses Problem: «Es wird immer gefordert, dass wir alles gewinnen. Aber die Skination Nummer 1 hat nicht eine einzige Strecke, auf der man Abfahrt trainieren kann. Das ist eine Schande.»
In Sölden sind die Österreicher unerwünscht, weil der Tiroler Wintersportort eine Kooperation mit dem US-Skiverband eingegangen ist. Ein Fakt, der dem ÖSV und seinem Chef Schröcksnadel seit langer Zeit ein Dorn im Auge ist. Die Kosten für eine neue Abfahrtstrainingsstrecke mit Sicherheitsnetzen und allen anderen erforderlichen Einrichtungen werden auf umgerechnet rund 9 Millionen Franken geschätzt. Schröcksnadel, seit 23 Jahren an der Spitze des Verbandes, sieht hier den Staat in der Pflicht und betont gleichzeitig, er hätte früher auf den Missstand reagieren müssen.
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