«Das grösste Risiko lauert in China»
Der Chefökonom der UBS, Andreas Höfert, äussert sich im Interview mit Redaktion Tamedia pessimistisch über die Entwicklungen in Europa, China und den USA und deren Folgen für den Schweizer Franken.

Wie beurteilen Sie die Sorgen um den starken Franken? Andreas Höfert: Ich bin über diese Debatte sehr überrascht. Wir hatten eines der besten Wachstumsjahre im Jahr 2010 und das Wachstum wird weiter hoch bleiben. Wir haben eine sehr tiefe Arbeitslosigkeit, wir haben extrem viele offene Stellen, wir haben einen rekordhohen Leistungsbilanzüberschuss. Und wir jammern darüber, dass der Schweizer Franken so hoch ist. Und dann suchen wir auch noch die Schuldigen in der Schweiz. Das ist Humbug. Der Schweizer Franken ist deshalb hoch, weil es ausserhalb der Schweiz einfach deutlich schlechter läuft. Europa ist in der Krise. Die USA machen eine Geldpolitik, von der jedes Lehrbuch sagen würde, dass es jenseits von Gut und Böse liegt und dann erwartet man, dass der Schweizer Franken abwertet.