Das Goalietalent
Die 16-jährige Saskia Maurer aus Röthenbach ist Goalie. Bereits hext die Emmentalerin für Bomo Thun in der höchsten Schweizer Frauenliga und für das Nationalteam.
«Saskia Maurer ist ein spezielles und talentiertes Mädchen.» Das sagt Steve Huard. Der Kanadier ist Coach der Schweizer U-18-Nationalmannschaft und von Bomo Thun. Die erst 16-jährige Saskia Maurer ist seine Torhüterin. Vor einer Woche sicherte sie der Schweiz an ihrer zweiten U-18-WM mit einem Shutout gegen Deutschland (3:0) den Klassenerhalt.
«Wir bekundeten an der WM etwas Pech», sagt Maurer rückblickend und meint, «wir haben mehr erwartet.» An der jungen Torhüterin lag es nicht, sie wies eine Fangquote von 91,37 Prozent auf. «Sie hat einen guten Job gemacht», lobt Trainer Huard.
Arbeit vor Ausgang
Maurer wohnt in Röthenbach, einem 1000-Seelen-Dorf im obersten Zipfel des Emmentals kurz vor dem Schallenbergpass. Vor zehn Jahren begann sie, für die Huskys Region Schallenberg in Oberlangenegg Eishockey zu spielen. Ihre ältere Schwester ist für Brandis und der jüngere Bruder in Langnau aktiv. Sie habe bald gewusst, dass sie das Eishockey einmal mit Leistungssport verbinden wolle, sagt Maurer.
Heute besitzt sie eine Talent Card von Swiss Olympic und absolviert seit Sommer eine Sportlerlehre als Elektronikerin an der Technischen Fachschule Bern. Dazu spielt sie für Bomo Thun in der höchsten Schweizer Frauenliga und für die Novizen der Dragons Thun sowie für die U-18- und A-Nationalmannschaft.
Ausgang mit Kolleginnen ist bei diesem Programm nicht oft möglich. «Viel Freizeit bleibt nicht», gesteht Müller. «Aber da mir der Lehrbetrieb sehr entgegenkommt, bringe ich alles unter einen Hut.» Im Klartext sind das neben der Ausbildung sechs Trainings pro Woche plus Match.
Was macht denn mehr Spass, bei den Jungs im Tor zu stehen oder bei den Frauen? «Beides hat Vorteile», sagt Maurer nur. Für Bomo-Trainer Huard ist klar: «Sie braucht beides. So kommt sie zu mehr Trainings. Bei den Frauen spielt sie mit 25-Jährigen, Ausländerinnen und gestandenen Nationalspielerinnen zusammen. Hier muss sie lernen, im Team eine Leaderrolle zu übernehmen; das kann sie in einer Mannschaft mit 15-jährigen Jungs nicht.»
Ausbildung vor Ausland
Maurer beeindruckt nicht mit Worten. Sie sagt wenig. Dominant ist sie dafür auf dem Eis – mit ihren Paraden. «Sie ist eine harte Arbeiterin mit einer ausgesprochenen Winnermentalität», erzählt Huard. Obwohl noch jung, weiss das Talent genau, was sie will. Bereits ist sie auf dem Radar von internationalen Scouts, dennoch steht für sie fest: «Ich habe mir zwar schon Gedanken über einen Wechsel ins Ausland gemacht, aber zuerst will ich die Ausbildung abschliessen.»
Ihre Ziele behält sie lieber für sich. «Die Saison erfolgreich abschliessen», meint sie, und erst auf Nachfrage ergänzt sie, «später möchte ich schon einmal Stammgoalie im A-Nationalteam sein.» Im Oktober, November und Dezember hatte sie Nationaltrainerin Daniela Diaz bereits aufgeboten. Noch ist indes Goalie Florence Schelling unbestritten.
«Bisher habe ich zwei Spiele und zwei Teileinsätze im Nationalteam absolviert», sagt Maurer, die 2016 an den Olympischen Jugendwinterspielen Bronze gewonnen hat. Die «richtigen» Olympischen Spiele im Februar in Südkorea kommen für sie noch zu früh. «Aber Saskia gehört die Zukunft», ist Huard überzeugt und betont, «sie wird noch viel Erfolg haben. Das ist für mich unbestritten.»
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