Das Glöggli läutet wieder
Im Treppenhaus des sanierten Schulhauses Wyssachen hängt neu eine Glocke. Sie erinnert daran, dass das Dorf bis 1948 keine Kirche hatte.

Seit 1961 war das 1909 gegossene Schulhausglöggli von Wyssachen mehrheitlich stumm. Im Zuge der Schulhaussanierung fand es nun dort wieder einen Platz. Walter Liechti hatte es kürzlich im Keller des Gemeindehauses entdeckt, wo es eingelagert war. Zusammen mit Zimmermann André Eggimann und Schlosser Fritz Steffen sorgte er dafür, dass es fachmännisch restauriert und im Treppenhaus neu aufgehängt wurde.
Das Glöcklein geht zurück auf einen Schulhausneubau von 1908. Vorher war das Schulhaus von Wyssachen am Platz des heutigen Gemeindehauses gestanden. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts hatte das Dorf noch keine eigene Kirche, es gehörte zur Kirchgemeinde Eriswil.
Deshalb erhielt das neue Schulhaus ein Türmchen mit Uhr, vier Zifferblättern und einer Glocke. Diese war das Geschenk von «Joh. Gammeter, Gutsbesitzer», wie eine Inschrift noch heute verrät. Gegossen wurde sie von der Glockengiesserei Rüetschi in Aarau.
Neues Dach ohne Türmchen
Weil die Kinderzahl in Wyssachen stieg und der Platz im Schulhaus knapp wurde, wurde dieses 1961 aufgestockt. Und weil 1948 eine eigene Kirche gebaut worden war, verzichtete man auf dem neuen Dach auf ein Glockentürmchen. Das Glöggli kam auf den Schulhausestrich, dann in den Gang des Gemeindehauses und landete dort schliesslich im Keller.
Seit letztem Sommer ist das Schulhaus nun im Innern saniert worden und erhielt unter anderem einen Lift. Im Treppenhaus fand sich jedoch ein idealer Platz für das Glöggli von 1909: gut sichtbar, aber so, dass es nicht von allen angefasst werden kann. Mit einer kleinen Feier wurde es eingeweiht. Es kann nun dort wieder erklingen, wenn auch nicht mehr so, wie es auf einer weiteren Inschrift heisst: «Mit Gott alle Stund».
bhw
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