Das Erlebnisbad bleibt bis im September geschlossen
Der Deckeneinsturz im Erlebnisbad Bernaqua im Einkaufs- und Freizeitzentrum Westside in Bern ist noch nicht ganz geklärt. Immerhin können die Experten aber bereits einige Ursachen ausschliessen. Derweil will die Bernaqua-Betreiberin die betroffene Decke ersetzen.
«So etwas darf nie wieder vorkommen», betonte Anton Gäumann, CEO der Bernaqua-Betreiberin Neue Brünnen AG, am Mittwoch vor den Medien in Bern. Darum sollen in den kommenden Wochen alle Deckenverkleidungen, die nach dem gleichen System wie der eingestürzte Deckenteil eingebaut wurden, ersetzt werden.
Diese Deckentechnik wurde einzig im Badebereich des Bernaqua auf einer Fläche von etwa 500 Quadratmetern verwendet, wie Gäumann ausführte. In den übrigen Räumen des Bernaqua und auch des angrenzenden Einkaufszentrums wurden andere Techniken verwendet.
Derzeit würden für den betroffenen Deckenteil verschiedene Alternativen geprüft, darunter auch ein vollständiger Verzicht auf eine Verkleidung.
Läuft alles nach Plan, soll der Badebereich des Bernaqua im September wieder in Betrieb genommen werden. Der Deckeneinsturz vom vergangenen April hat laut Gäumann einen Schaden in Millionenhöhe verursacht.
Rost ist nicht schuld
Die Untersuchungsbehörden präsentierten am Mittwoch erste Erkenntnisse. Demnach ist der Absturz der Deckenelemente nicht auf Rost zurückzuführen, wie die Regionale Staatsanwaltschaft Bern- Mittelland und die Kantonspolizei Bern mitteilten. Auch aussergewöhnliche Ereignisse wie etwa eine Erschütterung durch Erdstösse oder Mängel am Tragwerk des Gebäudes selber kommen kaum in Frage.
Die weiteren Untersuchungen konzentrieren sich deshalb auf die Planung und den Einbau der Tragkonstruktion der sogenannten abgehängten Decke. Diese Art von Decken wird jeweils unter eine vorhandene Decke als zweite Ebene montiert.
Experten haben sowohl vor Ort im Bad wie auch an der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt Empa Untersuchungen durchgeführt. Inzwischen gehen die Fachleute davon aus, dass wohl eine Kombination mehrerer Faktoren letztlich zum Absturz führte.
Dies Faktoren gilt es nun zu identifizieren. Weitere Resultate erhoffen sich die Experten bis Ende Juni. Die Bernaqua-Betreiberin behält sich eine Schadenersatzklage gegen die Verantwortlichen vor.
Bad gesperrt
Am Abend des 12. April stürzten über einem Schwimmbecken Deckenelemente aus 15 Metern Höhe ab. Ein Mann wurde von den Platten getroffen und mittelschwer verletzt. Er musste ins Spital. Inzwischen ist er wieder auf dem Weg der Besserung. Eine Frau konnte unmittelbar nach dem Vorfall vor Ort medizinisch versorgt werden.
Der Schwimmbereich wurde sofort gesperrt. Dies bleibt auch so, bis die Sanierungsarbeiten voraussichtlich im September abgeschlossen sind. Wie Gäumann gegenüber Redaktion Tamedia mitteilte, hätten vereinzelte Personen ihr Abonnement bereits zurückgegeben. Jahreskarten-Besitzer werden entschädigt.
Gemäss Gäumann sind von der Schliessung 80 Vollzeitstellen betroffen. Man könne aber alle Mitarbeiter temporär in anderen Bereichen unterbringen.
Das Bad im Erlebnis- und Freizeitzentrum Westside in Bern-Brünnen wurde 2008 eröffnet. Entworfen wurde die Anlage vom amerikanischen Stararchitekten Daniel Libeskind. Nur vier Tage nach der Eröffnung hatten sich bereits in einem McDonald's-Restaurant des Zentrums Deckenplatten gelöst.
SDA/mau
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch