1:3 bei Lausanne-OuchyDas Aufstiegsrennen findet jetzt ohne den FC Thun statt
Eine katastrophale Startphase verursacht die 13. Niederlage der Oberländer. Neun Punkte Rückstand auf den Barrageplatz sind fünf Runden vor Schluss eine zu grosse Hypothek für dieses Team.

Natürlich bleiben die Chancen theoretisch vorhanden. Doch einerseits fehlt diesem FC Thun schlicht die Konstanz, um einen Rückstand von neun Punkten in fünf Runden aufzuholen. Und andererseits werden die vor ihm liegenden Teams kaum derart patzen, dass die Oberländer noch vorbeiziehen könnten. Die Verantwortlichen können deshalb unverzüglich mit der Planung einer 3. Saison in der Challenge League beginnen.
Nicht zum ersten Mal in dieser Saison missriet dem Team von Carlos Bernegger der Auftakt in die Partie völlig. Das 0:2 nach nicht einmal fünf Minuten bedeutete Negativrekord. Gegen Wil und Xamax lagen die Thuner in dieser Meisterschaft immerhin «erst» in der 6. Minute mit zwei Längen zurück. Insgesamt kassierten die Oberländer in dieser Saison bereits fünf Gegentreffer in den ersten fünf, und zehn Gegentore in den ersten zehn Minuten. Dass eine Mannschaft derart oft nicht «bereit» ist, wirft Fragen auf. «Die Anreise verlief problemlos, es gab keine Anzeichen für einen solchen Start. Aber immer wenn es darauf ankommt, passiert uns das», hadert Bernegger. Entsprechend konsterniert ist der Coach: «Die Enttäuschung ist gewaltig.»
Kollektiver Totalausfall
Während 235 Minuten hatte Stade Lausanne-Ouchy vorher keinen Treffer mehr erzielen können. Goalgetter Brighton Labeau wartete sogar seit Anfang März auf ein Tor. Gegen die unsortierten und pomadigen Oberländer reichten dem französischen Stürmer drei Minuten, um die Saisongoals Nummer 14 und 15 zu markieren. Unnötige Ballverluste wie etwa bei Daniel Dos Santos, ungenügendes Zweikampfverhalten wie etwa von Nicola Sutter führten zum frühen Schock. Wobei die Kritik nicht bloss Einzelne betrifft. Das gesamte FCT-Team war in der Startphase ein Totalausfall. Wären nicht Goalie Nino Ziswiler noch zwei, drei Paraden gelungen, wäre der Rückstand zur Pause sogar noch grösser gewesen.
Nach dem Seitenwechsel brachte ein Treffer aus dem Nichts von Gabriel Kyeremateng die Hoffnungen zurück. Und mit etwas mehr Glück hätten Grégory Karlen – er blieb an SLO-Keeper Niklas Steffen hängen – oder Josué Schmidt mit seinem Pfostenschuss in der Schlussphase mindestens noch den 2:2-Ausgleich erzielen können. Stattdessen fiel in der 90. Minute das 1:3.
Kein Super-League-Team
«Die Hoffnung wird nicht sterben, wir werden diesen Auftritt korrigieren», betont Bernegger nach dem Schlusspfiff. Dennoch wird das Aufstiegsrennen in den ausstehenden fünf Partien, realistisch betrachtet, nun ohne die Thuner stattfinden. Und wenn eine Mannschaft in der Challenge League in 31 Runden 13-mal verliert, dann gehört diese schlicht und einfach auch nicht in die Super League.
Peter Berger ist Sportredaktor.
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