Elf Berner TopfussballerDas All-Star-Team der regionalen Königsklasse
In der 2. Liga regional (Gruppe 1) gehören heisse Berner Derbys mit vielen Toren zur Tagesordnung. Wir haben elf Fussballer aus dieser Liga herausgepickt, die bis zum Unterbruch der Vorrunde auffielen.

Etliche heisse Derbys, eine Menge Tore, viele starke Einzelspieler und eine spannende Konstellation an der Spitze und am Ende der Rangliste: Die 2. Liga regional (Gruppe 1) mit neun Teams aus der Stadt oder Agglomeration Bern und drei Equipen aus dem Oberland, ist für Berner Fussballfans besonders attraktiv.
In einem offensiv ausgerichteten All-Star-Team zeigen wir, welche Spieler in den neun Runden bis zum Abbruch der Vorrunde überzeugten. Es ist eine subjektive, streitbare Zusammenstellung, in der auch viele andere tolle Fussballer einen Platz verdient hätten. Letztlich dürfen aber nur elf Spieler auf das Spielfeld, also beschränkten wir uns ebenfalls auf elf Berner Kicker.
Stefan Schenkel
Auf dem Papier verfügt Steffisburg (Rang 10) mit 25 Gegentoren die drittschlechteste Abwehr, was indes nicht an Goalie Stefan Schenkel liegt. Der Bruder von Ex-Profi Lukas Schenkel (St. Gallen, Thun) ist solid in der Strafraumbeherrschung, geschmeidig in der Luft und glänzt mit tollen Reflexen auf der Linie.
Beim 2:0-Sieg gegen Weissenstein etwa sicherte er mit grandiosen Paraden drei Punkte fast im Alleingang. Auch beim 5:2-Erfolg gegen Bümpliz strahlte er Ruhe aus und half dem Team im Abstiegskampf. Wichtig für einen modernen Goalie: Schenkel kann auch gut mit dem Ball am Fuss umgehen.

Fabio Donato
In der U-21 des FC Thun ausgebildet, spielt Donato, der als Aussenverteidiger und im Abwehrzentrum auflaufen kann, seit dem Sommer bei Italiana (Rang 9). Der 29-Jährige hat über 100 Einsätze für Breitenrain und Köniz in der Promotion League auf dem Konto.
Entsprechend abgeklärt verrichtet der schnelle Donato seinen Job. Dass er als Verteidiger auch technisch überdurchschnittlich viel auf dem Kasten hat, demonstriert er jeweils auch im Dress der Premier-League-Futsaler des FC Uetendorf.

Pajtim Mazekru
Ein Abwehrchef wie aus dem Bilderbuch. Der Captain von Tabellenführer Prishtina dirigiert und organisiert seine Hintermannschaft exzellent. Der 31-jährige bestritt in seiner Karriere weit über 200 Spiele für den FCP.
Der 1.93 Meter grosse Mazekru ist nicht mehr der schnellste, hat mit seinem Stellungsspiel, seiner Kopfball- und Zweikampfstärke den Laden aber im Griff und stellt mit seiner kompromisslosen Art für jeden Stürmer einen unangenehmen Gegner dar. Mit nur 13 Gegentoren stellt Prishtina die zweitbeste Abwehr hinter Bosporus (11).

Imanol Carrasco
Der 33-jährige defensive Flügelspieler bestritt 160 Partien für Köniz in der Promotion League und in der 1. Liga. Diese Klasse und Erfahrung spielt er nun bei Muri-Gümligen (Rang 3) aus.
Der technisch starke, wendige Linksfuss, besticht durch seine Ruhe am Ball, begeht praktisch keine Fehler und kann sowohl als Aussenverteidiger als auch in den Couloirs im Mittelfeld eingesetzt werden. Beim 4:0 gegen Steffisburg erzielte Carrasco mit einem Kunstschuss nahe der Seitenlinie einen der spektakulärsten Treffer der Vorrunde.

Mirson Volina
Er lief für Thun in der Super League und in der Challenge League auf, absolvierte über 30 Einsätze in der Deutschen Regionalliga und hat für die U-21 Albaniens ein Länderspiel bestritten.
Via Breitenrain landete der 30-Jährige in diesem Sommer bei Prishtina. Volina vollbringt im zentralen Mittelfeld keine Wunderdinge. Aber er spielt fast immer den richtigen Pass, verliert fast nie den Ball, variiert das Tempo und verleiht dem Spiel Prishtinas aus dem Zentrum heraus viel Struktur.

Edis Colic
Es gibt wenige Amateurfussballer, die mit dem Ball so genial umgehen wie Edis Colic vom FC Prishtina. Inzwischen 31-jährig, bewegt sich der Ballzauberer nicht mehr ganz so dynamisch wie einst als Jungspund im Nachwuchs von Thun.
Die Vista, die Technik und die Spielintelligenz sind aber geblieben. Zudem kann der Edeltechniker auch ackern und kämpfen und sich in den Dienst der Mannschaft stellen. Colic dirigiert seine Mitspieler auf dem Platz teilweise wie ein Coach, hat enormen Einfluss. Kein zentraler Mittelfeldspieler erzielte zudem mehr Tore (7).

Jan Brechbühl
Der Captain vom Tabellenzweiten Ostermundigen ist eine Maschine im rechten Mittelfeld, die stets Vollgas gibt. Brechbühl kämpft und ackert um jeden Ball, ist ein Vorbild für jeden Mitspieler.
Einstellung und Willen sind ebenso top wie sein Antritt, der trotz seinen 30 Jahren immer noch sehr dynamisch anmutet. Brechbühl hat viele Qualitäten in der Offensive, steht in seinem Couloir aber auch defensiv seinen Mann, wie sich das für einen echten Teamplayer gehört.

Nils Müller
Der 24-jährige Flügelflitzer durchlief von der U-16 bis zur U-21 alle Stufen bei YB. Kein Wunder, verfügt Müller über Potenzial. Seit 2017 steht er im Kader von Muri-Gümligen, verpasste wegen Reisen und diversen Verletzungen aber auch viele Spiele.
Ist Müller zu 100 Prozent fit, bildet er auf dem Flügel eine sehr scharfe Waffe. Antritt, Technik und Dribbelstärke sind auf diesem Niveau beeindruckend und stellen die meisten Gegner vor Probleme.

Rui Manuel Da Silva
Der FC Bosporus hatte einen schwierigen Saisonstart. Erst am fünften Spieltag holte das Team beim 2:1 gegen Weissenstein den ersten Erfolg, wobei Wirbelwind Da Silva das Siegtor in der 90. Minute buchte.
Auch bei den Erfolgen gegen Italiana (3:2) und Meiringen (4:1) hatte der flinke Bruder von Thun-Profi Nuno Da Silva mit je einem Doppelpack seine Füsse im Spiel. Auch dank den Toren des 25-jährigen Portugiesen hat sich die Ausgangslage von Bosporus (Rang 7 ) drastisch verbessert.

Marcel Zimmermann
Seit mehr als einer Dekade einer der torgefährlichsten Berner Stürmer. Er trifft mit links, mit rechts oder per Kopf: Zimmermann weiss genau, wo das Tor steht. Er verfügt über einen fantastischen Instinkt, überzeugt mit klugen Laufwegen und einer enormen Kaltblütigkeit im Abschluss.
Der 31-jährige Routinier erzielte in dieser Saison 14 von insgesamt 23 Toren der AS Italiana und liegt auf dem zweiten Platz in der Torschützenliste. Ohne die Treffer von Dauerknipser Zimmermann stünden die Italo-Berner (Rang 9) wohl noch tiefer im Abstiegssumpf.

Liridon Gashi
16 Treffer in 9 Spielen sprechen Bände und machen Liridon Gashi vom FC Ostermundigen zum torgefährlichsten Skorer in der 2. Liga (inklusive Gruppe 2).
Der 24-Jährige ist ein Sprintertyp, eine Art Windhund. Schnell wie der Blitz, rennt er den meisten Gegnern um die Ohren und bringt sich so immer wieder in ideale Abschlussposition. Hätte bei konsequenterer Chancenauswertung sogar noch mehr Tore erzielen können, hat also trotz genialer Vorrunde noch Luft nach oben.

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