dangereuse Beraterin: Wollte Hewlett-Chef Hurd nicht zu Fall bringen
San Francisco Nach dem überraschenden Rückzug des Konzernchefs von Hewlett-Packard hat sich erstmals die Frau zu Wort gemeldet, die die Affäre mit dem Vorwurf der sexuellen Belästigung ins Rollen gebracht hat.
«Ich war überrascht und betrübt, dass Mark Hurd wegen dieser Sache seinen Job verloren hat», liess die Frau unter Nennung ihres vollen Namens über ihre Anwältin erklären. «Das war niemals meine Absicht.» Die 50-jährige Jodie Fisher erklärte, sie habe keine Affäre mit dem Konzernchef und habe sich aussergerichtlich mit ihm geeinigt. Weitere Einzelheiten nannte sie nicht. Der anfangs erhobene Vorwurf der sexuellen Belästigung habe sich nicht bestätigt, teilte HP mit. Auf eine Klage habe die Frau verzichtet, sagte HP-Chef-Jurist Michael Holston. Fisher erklärte dazu: «Ich habe meine Ansprüche privat mit Mark geklärt.» Fisher, die zuvor als Immobilienmaklerin, Vertriebsagentin und auch als Schauspielerin tätig war, hat nach eigenen Angaben bei Veranstaltungen für HP-Grosskunden und Konferenzen des Spitzenmanagements für den weltgrössten Computerkonzern gearbeitet. Fragezeichen bei Entlöhnung Der Vertrag lief nach Unternehmensangaben von Ende 2007 bis Ende 2009. Ende Juni 2010 wandte sich die Beraterin mit dem Vorwurf, von Hurd sexuell belästigt worden zu sein, an das Direktorium des Konzerns. Während dieser Vorwurf bei der internen Überprüfung nicht erhärtet werden konnte, fand das Unternehmen Unregelmässigkeiten bei der Bezahlung der Frau, die Hurd schliesslich am Freitag zum Rücktritt veranlassten. Fisher sagte zu Vorwürfen, sie habe Geld ohne entsprechende Leistungen erhalten: «Ich habe Treffen vorbereitet, sehr hart gearbeitet und gern für HP gearbeitet.» Hewlett-Packard richtete den Blick nach vorn. Die Reaktionen der Investoren auf den Umgang mit der Affäre und den Rücktritt Hurds seien «extrem ermutigend» gewesen, erklärte Cathie Lesjak, die den Chefposten vorübergehend übernommen hat, in einer Telefonkonferenz. Hurd werde so schnell wie möglich ersetzt, sagte Lesjak. Sie selbst hat sich als künftige Chefin ausgeschlossen. Der Konzern lässt bislang offen, ob wie mit Hurd und dessen Vorgängerin Carly Fiorina erneut jemand von aussen geholt oder die Spitzenposition intern besetzt wird.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch