«Da will jemand ganz bewusst Verwirrung stiften»
Palästinenserpräsident Abbas hat Berichte dementiert, wonach er bei den Nahostverhandlungen zu grossen Zugeständnissen bereit war. Er wittert eine Verschwörung hinter der Veröffentlichung der Geheimpapiere.

Die vom arabischen Fernsehsender al-Jazeera veröffentlichten geheimen Verhandlungsdokumente zwischen Israel und den Palästinensern stellen nach Ansicht von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas die Positionen beider Seiten bewusst verwirrend dar. «Es ist beabsichtigt, ein Durcheinander zu schaffen», sagte Abbas am Montag in Kairo. So würden israelische Positionen als palästinensische ausgegeben.
Aus den von al-Jazeera veröffentlichten Dokumenten geht hervor, dass die palästinensischen Unterhändler im Jahr 2008 weitreichendere Zugeständnisse an Israel gemacht haben als bislang bekannt. So soll unter anderem der damalige palästinensische Ministerpräsident Ahmed Korei vorgeschlagen haben, dass Israel alle jüdischen Siedlungen um Jerusalem bis auf eine annektieren könne.
«Unsere arabischen Brüder wissen alles»
Insgesamt hat der Sender nach eigenen Angaben 1'600 Dokumente erhalten, die einen Einblick in mehr als ein Jahrzehnt geheimer Verhandlungen zwischen den Palästinensern, Israel und den USA gäben.
Über die Veröffentlichung der Dokumente zeigte sich Abbas überrascht. «Ich habe wirklich keine Ahnung, wo al-Jazeera all diese geheimen Informationen her hat», sagte er nach Angaben der Nachrichtenagentur Wafa in Kairo. «Wir verbergen nichts, und unsere arabischen Brüder wissen alles.»
Die Araber seien stets bis ins Detail über alle Entwicklungen bei den Gesprächen mit Israeli und USA informiert, sowohl bei bilateralen Treffen als auch durch die Arabische Liga. «Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Mussa, weiss genau, welche Aktivitäten wir bei den Gesprächen mit den Israelis und Amerikanern unternommen haben», sagte Abbas. «Er hat die Führer der arabischen Staaten normalerweise über jede einzelne Entwicklung informiert.»
SDA/pbe
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch