Cuche vorne dabei – Guay ist der Top-Favorit
Im Abschlusstraining zur WC-Abfahrt in Garmisch konnte von den Schweizern nur Didier Cuche überzeugen. Der Romand wurde Dritter, 37 Hundertstel hinter Erik Guay.

Für Cuche verlief der letzte Test vor der sechstletzten Abfahrt seiner Karriere vielversprechend. Der 37-jährige Neuenburger fühlte sich bedeutend wohler als am Vortag. Die Piste präsentiert sich zwar weiterhin in sehr weichem Zustand, aber so gefährlich wie 24 Stunden zuvor war es nicht mehr. Am Donnerstag hatten die Fahrer über die vielen Löcher geklagt. Nun aber attestierte Cuche dem Veranstalter, reagiert zu haben: «Es wurde gute Arbeit geleistet.»
Es werden im Rennen vom Samstag komplett andere Verhältnisse herrschen als noch vor einem Jahr an den Weltmeisterschaften. Damals kämpften sich die Athleten auf einer Eisbahn ins Ziel, diesmal wird es viel mehr Gefühl brauchen. «Ich fühle mich auch auf dieser Unterlage wohl», sagt Cuche, letzten Winter WM-Zweiter in Garmisch, selbstbewusst. Er schätzt es überdies, dass wieder auf der alten Kandahar gefahren wird. «Ich mag diese Piste lieber. Auf der WM-Strecke hat mir das Hin und Her vor dem ‹freien Fall› nicht gefallen.»
Die Erinnerungen an den Winter 2003/04
Cuche erinnert sich auch noch ganz genau an seinen bisher einzigen Abfahrtssieg in Garmisch, der vor acht Jahren auf der ursprünglichen Strecke zustande gekommen war: «Damals befanden wir uns in einer Krise, die vor allem durch die Rennanzüge bedingt war. Niemand hat uns damals unterstützt.» Ende Januar des besagten Winters 2004 feierte Cuche in Garmisch den ersten Schweizer Saisonsieg. Als Ski-Schnecken wurde das Team damals bezeichnet, ehe Cuche mit einem alten Anzug aus dem Vorjahr den Bann brach und aufzeigte, dass die Anzugs-Geschichte mehr war als eine Ausrede für schlechte Leistungen.
Im laufenden Winter spricht niemand mehr von Ski-Schnecken. Vier der fünf Abfahrten gingen mit Schweizer Siegen zu Ende. Im Garmischer Abschlusstraining war Cuche indes der einzige Schweizer, der sich vorne einreihen konnte. Patrick Küng als zweitbester Pilot von Swiss-Ski kam auf Platz 15, der Rest klassierte sich auf Positionen jenseits von 20. Lauberhorn-Gewinner Beat Feuz landete abgeschlagen auf Platz 44. Aber solche Trainings-Auftritte ist man sich inzwischen ja gewohnt. Der Emmentaler jedenfalls lässt sich dadurch nicht irritieren: «Ein Top-Resultat liegt drin», gab sich Feuz überzeugt.
Der Sieg führt über einen Kanadier
Ein heisser Kunde dürfte der Kanadier Guay sein. Vor einem Jahr wurde er gleichenorts Abfahrts-Weltmeister, und auch wenn diesmal auf der alten Kandahar-Strecke gefahren wird, ändert das nichts an der Einschätzung, dass Guay zu den Top-Favoriten zu zählen sein wird. Neben seinem WM-Titel hat der Franko-Kanadier im Rahmen des Weltcups erst eine Abfahrt gewonnen; im Februar 2007 in ... Garmisch. Und dies auf der alten Strecke. Cuche belegte damals Platz 3. Dass Guay zudem den einen seiner zwei Super-G-Siege im Weltcup 2010 ebenfalls in Garmisch feierte, versteht sich fast von selbst.
si/fal
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