
Das Sponsoring der Credit Suisse in den USA zugunsten des privaten Rüstungsgeschäfte-Vermittlers John McAleese sorgt für Aufsehen in der Schweiz. Seit Jahren finanziert die Credit Suisse einen exklusiven Anlass im noblen Sphinx Club in der Hauptstadt Washington. Der rein US-amerikanische Anlass trägt den Namen McAleese/Credit Suisse Defence Programs Conference.
Worum es dabei geht, ist rasch erklärt. Es geht um Geld, es geht um Gewinne. Der ehemalige Rechts- und Staatsanwalt John McAleese ist in den USA zum wichtigen Lobbyisten mutiert. Er verfügt über Beziehungen ins Weisse Haus; er kennt die Rüstungsprogramme à fond; er sieht auf den ersten Blick, wo sich Investitionen lohnen; er kann jederzeit Beziehungen knüpfen zwischen Militärverwaltung und Industrie, natürlich gegen Bezahlung; er verspricht ansehnliche Renditen auf Investitionen in moderne US-Kriegstechnologie. Rechtlich unbedenklich ist das alles, und für viele, die die Weltmacht USA erhalten wollen, wohl auch moralisch legitim. Der Credit Suisse ist es als Privatunternehmen ebenso freigestellt, Geschäfte irgendwelcher Art zu unterstützen, sei es aus politischem, sei es wirtschaftlichem Interesse.
Nicht im Interesse der Grossbank
Der neutrale Kleinstaat Schweiz hingegen, er hat andere Interessen. Er hat sich nicht auf geostrategischer Ebene im Dreieck USA-Russland-China als militärischer Player zu etablieren, auch nicht als Grossinvestor zugunsten der einen, der anderen oder gar gleich aller drei militärischen Seiten. Weshalb das so ist und weshalb das so sein muss, wird beim Hauptthema klar, das bei der letzten McAleese/CreditSuisse Defence Programs Conference in Washington besprochen wurde. Es ging dabei schwergewichtig um den Entwicklungsstand, um Strategien und um Investitionsmöglichkeiten im Zusammenhang mit den schlimmsten neuen Massenvernichtungswaffen. Diese sind derzeit in Entwicklung oder existieren bereits, glaubt man der Propaganda bestehender und aufstrebender Weltmächte. Die Hypersonic Weapons, von denen hier die Rede ist, diese Hyperschallflugkörper, sie können mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden; sie fliegen derart schnell, dass sie nicht vor ihrem massentodbringenden Einschlag gestoppt werden können. Die potenziellen Investoren am Sponsorenanlass der Credit Suisse wurden darüber informiert, wie wichtig solche Waffen für die USA seien in ihrem Bemühen, Weltmacht zu bleiben. Es ging auch darum, dass Russland und China über diese schrecklichste aller Waffen verfügen oder demnächst verfügen werden.
Die Finanzierung solcher Anlässe liegt auch nicht im Interesse der Grossbank Credit Suisse, die am Anlass in Washington den Namensteil «Suisse» beschmutzt. Denn die Bank lebt von ihrem Ruf, von ihrer Verlässlichkeit, sie lebt vom Vertrauen ihrer Kunden. Die Führung der Credit Suisse, und zwar jene in der Schweiz, hat den eigenen Mitarbeitern in den USA, die das Sponsoring aufgezogen haben, nun unverzüglich zu erklären, dass es Investitionen gibt, die zwar Gewinne versprechen, die sich aber einfach deshalb nicht gehören, weil sie menschenverachtend sind und kriminell.
Tut die CS dies nicht und sieht davon ab, Abstand von ihrem verfehlten Sponsoring zur Anwerbung von Investoren für Massenvernichtungswaffen zu nehmen, hat sie wenigstens auf die Schweiz in ihrem Firmennamen zu verzichten.
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Credit Suisse sponsert die Massenvernichtung
US-Generäle werben vor dem Firmenlogo der Grossbank für Rüstungsgüter. Das gehört sich nicht.