Friedliche Demo mit Maske«Linkes» Zeichen gegen Massnahmenkritiker
Rund 300 Leute haben am Samstag in Bern gegen «rechte» Massnahmenkritiker demonstriert. Sie zogen friedlich durch die Innenstadt.

Die vorwiegend jungen Demonstrantinnen und Demonstranten versammelten sich am Samstagnachmittag auf dem Berner Waisenhausplatz. Die Stimmung war entspannt. Auffallend viele Frauen nahmen teil und Vertreter der Klimabewegung verteilten Flyer.
Zur Demo aufgerufen hatte das neu gegründete «Solidarische Bündnis Bern», das betont linke Positionen vertritt und in den kommenden Wochen aktiv bleiben will. In einem Interview mit dieser Zeitung betonten Aktivistinnen und Aktivisten, sie möchten «den Diskurs über die Corona-Politik aus der rechten Ecke herausholen».
Bei der Demo ging es deshalb darum, ein «linkes» Zeichen zu setzen gegen die Massnahmen-Kritiker, die bei ihren Demos eine steigende Gewaltbereitschaft zeigen. Um sich deutlich von ihnen zu distanzieren, trugen viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Atemmaske.

Kurz nach 14 Uhr zog der Demo-Trupp mit um die 300 Leuten los durch die Berner Innenstadt. Mitarbeitende von Bernmobil regelten den Tram- und Busverkehr. Viele erstaunte Passanten, die gerade ihre Samstagseinkäufe erledigten, blieben stehen und hörten den Parolen zu. «Bärn bliibt Nazi-frei», skandierte die Menge unter anderem.
Die Demonstrierenden kritisierten neben dem Faschismus auch den Kapitalismus und sie sprachen sich für mehr Solidarität mit jenen aus, die besonders unter der Pandemie leiden – Arme, Gefängnisinsassen und Pflegefachleute. Ein der am häufigsten ausgerufenen Forderungen lautete: «Make the rich pay for covid.» Frei übersetzt: Die Reichen sollten die Kosten für die Pandemie übernehmen.

Der Demozug marschierte zunächst über den Zytglogge zum Kornhausplatz, von dort Richtung Hirschengraben und dann fast bis zum Bundesplatz. Doch kurz davor schwenkte er nach links ein – zurück zum Waisenhausplatz.
Es schien, als wollte man es nicht auf eine Konfrontation mit der Polizei anlegen, welche die Kundgebung mit Abstand begleitete. Die Demo war unbewilligt. Schliesslich endete der Marsch ohne Zwischenfälle auf der Schützenmatte.
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