China wirft den USA «Heuchelei» vor
In Amerika sind fünf Chinesen der Cyberspionage angeklagt, jetzt dreht Peking den Spiess um.

Chinas Regierung hat die Cyberspionage-Vorwürfe der USA als «erfunden» und «absurd» bezeichnet. Das Aussenministerium in Peking bestellte schon am Montagabend den amerikanischen Botschafter Max Baucus ein und verlangte von den USA die Zurücknahme der am selben Tag in Washington vorgestellten Anklage gegen fünf Angehörige der chinesischen Volksbefreiungsarmee. Chinas Verteidigungsministerium beschuldigte in einer Erklärung am Dienstag die USA der «Heuchelei» und der «Doppelmoral». China sei «ein Beschützer der Internetsicherheit», hiess es im Dokument weiter. Chinas Regierung und Militär hätten «sich niemals beteiligt am Diebstahl von Wirtschaftsgeheimnissen». China sei im Gegenteil selbst «Opfer von Cyberdiebstahl und Abhöraktivitäten» seitens der USA. Schon am Montagabend hatte China erklärt, das Land stelle aus Protest seine Mitarbeit in der erst ein Jahr alten chinesisch-amerikanischen Cyber-Arbeitsgruppe ein.