China setzt von Piräus aus zum grossen Sprung nach Europa an
Das krisengeplagte Griechenland braucht dringend Geld. China will fünf Milliarden Dollar investieren - stellt aber einige Bedingungen.
Bei einem Staatsbesuch im wirtschaftlich schwer angeschlagenen Griechenland hat der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao umfangreiche Investitionen angekündigt. Wen kündigte die Einrichtung eines Hilfsfonds in Höhe von fünf Milliarden Dollar für die griechische Handelsmarine an. Vor dem Athener Parlament sprach er sich am Sonntag für direkte Flugverbindungen zwischen beiden Ländern aus.
Am Samstag hatten Wen und sein griechischer Kollege Giorgos Papandreou zwei Rahmenabkommen über den Ausbau der chinesischen Investitionen und die Stärkung des kulturellen Austauschs unterzeichnet. Mit dem milliardenschweren Hilfsfonds sollen griechische Reedereien chinesische Schiffe kaufen können, darunter zwei Frachter im Wert von 111 Millionen Dollar (etwa 80,5 Millionen Euro) und 84,5 Millionen Dollar sowie ein Tanker im Wert von 75 Millionen Dollar. China sicherte dem Land ausserdem den Kauf griechischer Staatsanleihen zu.
Hafen von Piräus wird modernisiert
Das zweite Rahmenabkommen sieht einen verstärkten kulturellen Austausch beider Länder zwischen 2011 und 2013 vor. Bei dem ersten Besuch eines chinesischen Regierungschefs in Athen seit 24 Jahren wurden weitere elf Wirtschaftsverträge zwischen Unternehmen der beiden Länder unterzeichnet.
Während eines Besuchs im Hafen von Piräus, in dem seit 2008 die Hälfte des Handelsverkehrs von der chinesischen Firma Cosco abgewickelt wird, kündigte Wen am Samstagabend ferner die Einrichtung eines Forschungszentrums an, das helfen solle, den Energieverbrauch und den Ausstoss von Treibhausgasen zu verringern. Dies solle der Modernisierung des Hafens von Piräus dienen.
China hat in dem Land vor allem Interessen im Transportwesen, an Handelsrouten nach Europa und in den Balkan sowie am Import griechischer Produkte wie Oliven und Marmor. Wen ist noch bis Montag in Griechenland und reist anschliessend weiter nach Belgien, Italien und die Türkei.
AFP/pbe/jak
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