China muss einen Beitrag leisten
Klimaschutz ist nicht nur eine Aufgabe der reichen Länder.
Für die Klimaforscher des Weltklimarates IPCC war es ein Affront. Regierungen setzten durch, dass wichtige Darstellungen zur globalen Emissionsentwicklung der letzten Jahre in einem Klimabericht zuhanden der Politik gestrichen wurden. Verwunderlich ist das nicht. Es geht um viel in einem Jahr in Paris. Es geht um einen neuen internationalen Klimavertrag, der die künftigen Verpflichtungen im Klimaschutz für die einzelnen Vertragsstaaten regeln soll. Und diesmal sollen nicht nur die Industriestaaten ihren Beitrag leisten, sondern auch Schwellen- und Entwicklungsländer. Dabei geht es um Massnahmen, die Hunderte Milliarden Dollar kosten, um den Transfer von Technologien und um teure Finanzierungshilfen.
Bisher hing die ganze Last an den reichen Staaten. Begründet wurde dies mit der historischen Schuld und dem Recht der ärmeren Staaten, sich gesellschaftlich und wirtschaftlich zu entwickeln. Diese Schuldzuweisung hat bisher den Fortschritt in der Klimapolitik blockiert. Heute sind auch Schwellenländer wirtschaftlich stark genug, um ihren Beitrag an den globalen Klimaschutz zu leisten. Es geht nun darum, auszuloten, welche Staaten entsprechend der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse welche Verpflichtungen eingehen können. Das Fehlverhalten der Regierungen gegenüber den Klimaforschern des IPCC zeigt jedoch, dass dafür die Vertrauensbasis innerhalb der internationalen Staatengemeinschaft nach wie vor fehlt.