Charlie Chaplin wohnt jetzt auch im Eispalast
Charlot und das Kind: In einem Blitzlichtgewitter von nationalen und internationalen Medien wurde gestern die Charly-Chaplin-Skulptur von John Doubleday im Eispalast enthüllt.

The Tramp und The Kid sitzen auf der Schwelle vor ihrer Unterkunft. Charlie Chaplins Filmfigur Tramp mit dem Schnäuzchen, dem traurigen Lächeln, der Melone und dem Watschelgang ist jetzt auch in Eis gemeisselt. Zusammen mit dem Jungen, den der Tramp im Stummfilm «The Kid» findet und aufzieht, bis er auf verschlungenen Wegen zu seiner berühmt gewordenen Mutter zurückfindet.
Verschlungene Wege
So ein bisschen verschlungen waren auch die Wege, die zur neuen Skulptur im Eispalast führten. 1997 schuf der britische Bildhauer John Doubleday die Charlie-Chaplin-Statue in London. Er war hier in Armut und Verlassenheit aufgewachsen. Gewissermassen ein Nachbar dieser Statue war Albert Kunz, Direktor von Schweiz Tourismus in London. Er half, eine wiederum von Doubleday geschaffene Chaplin-Statue in Vevey zu installieren, die 1981 mit je drei Kindern aus allen Schweizer Kantonen feierlich eingeweiht wurde. 2016 wurde im ehemaligen Landhaus von Chaplin in Corsier oberhalb von Vevey Chaplin's World eröffnet. «Es ist das schönste Museum, das ich kenne», sagt Urs Kessler, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Jungfraubahnen.
«Mein Grossvater war einer der Skipioniere in Grindelwald.»
Ein Marken-Team
«Ich habe mich in Asien umgehört und herausgefunden, dass Charlie Chaplin auch dort ein Begriff ist», sagte Kessler gestern auf dem Weg zum Eispalast. Ein Anliegen war ihm die Verbindung von zwei starken Marken, dem Jungfraujoch in der Deutschschweiz und Chaplin's World in der Romandie. Es lag nahe, dass Doubleday die Eisskulptur gestaltet, welche diese Verbindung symbolisiert. «Mein Grossvater war einer der Skipioniere in Grindelwald, die Ski hatte er aus Norwegen», erzählte der Künstler, der von der Königin den Titel «Sir» verliehen bekommen hat, die Sherlock-Holmes-Statue in Meiringen schuf und auch schon am World Snow Festival in Grindelwald teilgenommen hat.
Das eisige Werk, das eine Art Relief ist, hat er aus Termingründen bereits vor acht Monaten gestaltet. Gestern wurde es hinter einer Eiswand hervorgeholt, kurz durch den Künstler aufgefrischt und feierlich enthüllt. Gleich zweimal, denn die Eisgrotte, in der die Skulptur steht, hätte zu wenig Platz für alle Medienvertreter gehabt, die vor allem aus Asien und dem arabischen Raum, aber auch aus Brasilien angereist waren.
«Chaplin's World ist das schönste Museum, das ich kenne.»
Mit dabei war Charlie Chaplins Sohn Eugene. «Es ist das erste Mal, dass ich aufs Jungfraujoch fahre. Es ist sehr beeindruckend und wunderschön», sagte er. Mit dabei waren, analog zur Einweihung in Vevey, Schulkinder, die sich per Hut und Schnäuzchen in Charlot verwandelten. Eine Schulklasse aus Bönigen und eine aus Corsey-sur-Vevey hatten die besten Mosaike zum Thema Charlie Chaplin gestaltet und genossen den Ausflug sichtlich.
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