Carrel kritisiert «völlig unethischen Wettbewerb»
2013 wird der Entscheid über die künftigen Standorte für Herztransplantationen fallen. Im Hinblick auf diesen Entscheid würden Zahlen geschönt, kritisiert nun der Berner Herzchirurg Thierry Carrel.

Seit bekannt ist, dass Herztransplantationen auf weniger Standorte verteilt werden sollen, schwelt ein Streit zwischen den betroffenen Universitätsspitälern Bern, Zürich und Lausanne. 2010 war eigentlich vorgesehen, alle Herztransplantationen in der Schweiz auf ein Zentrum zu konzentrieren. Aufgrund ausgezeichneter Vergleichswerte empfahl damals eine Expertengruppe das Berner Inselspital. Doch das Entscheidungsgremium – bestehend aus Gesundheitsdirektoren von zehn Kantonen – schob stattdessen den politisch heiklen Entscheid bis 2013 auf. Bern erhielt damals sieben von zehn Stimmen, es wären aber acht nötig gewesen. Gleichzeitig beschlossen die Gesundheitsdirektoren, dass Herztransplantationen künftig an zwei Zentren stattfinden sollen.