Cardinal: Feldschlösschen-Gruppe einigt sich mit Sozialpartnern
Die Modalitäten rund um die Schliessung der Freiburger Traditionsbrauerei Cardinal sind geregelt.
Die Getränkegruppe Feldschlösschen und die Sozialpartner haben am Montag eine entsprechende Einigung erzielt.
Das Personal stimmte dem Verhandlungsresultat fast einstimmig zu, wie die Gewerkschaft Unia in einer Mitteilung schreibt. In der letzten Verhandlungsrunde habe man nochmals Verbesserungen erzielen können.
Von der Schliessung der Brauerei sind 75 Angestellte betroffen. Die Feldschlösschen-Gruppe hatte angekündigt, den Betroffenen konkrete Lösungen anzubieten, sei es in Form von vorzeitigen Pensionierungen oder Stellenangeboten an anderen Standorten.
Mehr vorzeitige Pensionierungen
In den jüngsten Gesprächen einigten sich die Verhandlungspartner nun noch auf einen Ausbau der Wegentschädigung. Dies soll es den Betroffenen leichter machen, Stellen an anderen Standorten anzutreten. Ausserdem werden mehr Mitarbeitende vorzeitig pensioniert.
Von den 75 Betroffenen gehen deren 30 frühzeitig in Rente. Auch im Logistikzentrum in Givisiez werden mehr Leute beschäftigt als ursprünglich angenommen.
Nach Angaben der Unia können somit mehr als die Hälfte der Betroffenen in der Umgebung weiterbeschäftigt oder vorzeitig pensioniert werden. Für die gekündigten Mitarbeitenden liege jetzt ein sehr guter Sozialplan vor.
Dieser beinhaltet unter anderem Abgangsentschädigungen von durchschnittlich zehn, mindestens aber sechs Monatslöhnen, wie die Unia weiter mitteilte. Arbeitnehmende mit Kindern erhalten zudem eine Entschädigung von 4000 Franken pro Kind.
Beherzter Kampf
Die Gewerkschaft schreibt diesen Erfolg nicht zuletzt dem beherzten Kampf der Belegschaft und der Freiburger Bevölkerung für ihre Traditionsbrauerei zu. Anfang September demonstrierten rund 3000 Personen gegen die Schliessung von Cardinal.
Auch die Feldschlösschen-Verantwortlichen klopfen sich auf die Schulter und sprechen in ihrer Mitteilung von einem «sehr grosszügigen Angebot», das sie den Betroffenen machen.
Entscheid des dänischen Mutterkonzerns
Ende August hatte die Feldschlösschen-Gruppe die Schliessung der Freiburger Brauerei Cardinal auf Sommer 2011 bekannt gegeben. Feldschlösschen begründete den Entscheid mit einem Beschluss des dänischen Mutterhauses Carlsberg.
Die Cardinal-Angestellten unterbreiteten der Feldschlösschen- Gruppe verschiedene Alternativen zu einer Schliessung. Ende September wurde dann aber klar, dass es für die Freiburger Brauerei keine Rettung mehr gab.
Nun seien die Freiburger Behörden gefordert, alles zu unternehmen, um die industriellen Kapazitäten und das Bierbrau- Wissen in der Region zu erhalten, fordert die Gewerkschaft.
Schon 1996 wollte Feldschlösschen die Cardinal-Brauerei in Freiburg schliessen. Nach grossen Protesten in der Bevölkerung nahmen die Verantwortlichen damals den Entscheid zurück.
SDA/vh
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