Burger übernehmen das Milchhüsli
Die Burger von Oberstocken kaufen der Milchgenossenschaft das Milchhüsli ab – zum selben Preis, den die Gemeinde bezahlen wollte, aber nicht konnte.

Das kleine Gebäude in Oberstocken, das vor der Verwaltung und dem Stützpunkt der Feuerwehr Thierachern Regio steht, hat einen neuen Besitzer. Die Milchgenossenschaft hat das Milchhüsli, das schon seit geraumer Zeit nicht mehr als Milchsammelstelle dient, an die Burgergemeinde Oberstocken verkauft.
«Der Burgerrat hat den Erwerb der Immobilie mit zugehöriger Landparzelle diese Woche offiziell beschlossen», erklärt Fritz Bruni, der Präsident der Burgergemeinde. Wie Bruni und auch Hansueli Rupp als Präsident der Milchgenossenschaft bestätigen, werde der gleiche Preis bezahlt, den einst die Gemeinde Stocken-Höfen für die Übernahme geboten habe.
Souverän sagte knapp Nein
Der Gemeinderat genehmigte im Frühjahr 2018 einen Verpflichtungskredit von 55000 Franken für den Erwerb des Milchhüsli. Gegen den Kreditbeschluss wurde das Referendum ergriffen. Treibende Kraft dahinter war der Oberstockner Burgerpräsident Fritz Bruni, der innert zwei Tagen im Dorf 83 Unterschriften zusammentrug, sodass das Geschäft der Gemeindeversammlung vorgelegt werden musste.
Die 80 Stimmberechtigten verwarfen im Dezember in geheimer Abstimmung den Milchhüsli-Kauf knapp mit 41 gegen 38 Stimmen.
Fritz Bruni trat damals an der Versammlung für die Ablehnung des Kreditantrags ein. Dies mit dem Argument, dass das Hüsli unbedingt erhalten bleiben müsse, weil die Burger beabsichtigen würden, ein Bauernlädeli darin einzurichten.
Renovation startet bald
Jetzt wird das Lädeli-Projekt konkret. Zuerst würden nächste Woche kleine Umbauten ausgeführt, sagt Bruni. Damit werde der Weg frei für die Neugestaltung des Innenraums im ehemaligen Milchhüsli.
Eine Bauernfamilie aus Höfen als Hauptinteressentin sei infolge eines Unfalls bei ihren Plänen zum mietweisen Betrieb des Lädeli zwar leicht zurückgeworfen worden.
Doch Bruni zeigt sich zuversichtlich, dass das Lädeli trotzdem demnächst im Dorfzentrum von Oberstocken eröffnet werden könne, zumal noch weitere Interessenten vorhanden seien, die ihre Produkte dort anzubieten gedenken.
Mit der neuen Nutzung des Milchhüsli lässt sich der Abfallsammelplatz schlecht verbinden, der bislang neben dem Gebäude von der Gemeinde Stocken-Höfen betrieben wird. Wie auf Anfrage von Gemeindeschreiberin Tanja Zurbrügg zu erfahren war, ist die Gemeinde bereits seit längerem daran, eine neue Abfallsammelstelle in Oberstocken weiter oben an der Strasse nach Höfen zu erstellen.
Dazu sei aber eine Zonenplanänderung erforderlich, sagt Tanja Zurbrügg. Die Schreiberin der Gemeinde, die als Käuferin des Milchhüsli aus dem Rennen genommen wurde, gibt daher der Hoffnung Ausdruck, den Abfallsammelplatz in Oberstocken so lang wie möglich noch am bisherigen Ort weiterführen zu können.
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch