Bundesbank-Präsident warnt EZB vor Anleihekäufen
Berlin Im Streit über die Krisenpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hat Bundesbank-Präsident Jens Weidmann erneut vor weiteren Anleihekäufen durch die Notenbank gewarnt.
«Eine solche Politik ist für mich zu nah an einer Staatsfinanzierung durch die Notenpresse», sagte Weidmann. «In Demokratien sollten über eine so umfassende Vergemeinschaftung von Risiken die Parlamente entscheiden und nicht die Zentralbanken», sagte der Präsident der Deutschen Bundesbank dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». Zudem sei die Unabhängigkeit der EZB in Gefahr. Die grundlegenden Probleme würden mit Anleihekäufen auch nicht gelöst - im Gegenteil: «Der Geldsegen der Zentralbanken würde anhaltende Begehrlichkeiten wecken», warnt er. «Wir sollten die Gefahr nicht unterschätzen, dass Notenbankfinanzierung süchtig machen kann wie eine Droge.» Die EZB hatte Anfang August signalisiert, unter bestimmten Bedingungen wieder Bonds von Euro-Krisenländern zu kaufen, um die Risikoprämien zu drücken. Als wichtige Voraussetzung nannten die Währungshüter einen Hilfsantrag der Länder beim EU-Rettungsfonds. Bundesbank-Präsident Weidmann hatte im EZB-Rat gegen den Plan von EZB-Chef Mario Draghi gestimmt.
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