Bund baut Speziallabor für besonders gefährliche Pflanzenschädlinge
Ab Herbst 2014 können Forscher in der Schweiz besser untersuchen, wie man schädlichen, eingeschleppten Organismen den Garaus machen kann: In Birmensdorf ZH hat der Bau eines Speziallabors begonnen.

Besonders gefährliche Pflanzenschädlinge werden künftig in einem eigenen Labor untersucht. Für 15 Millionen Franken baut der Bund an der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL in Birmensdorf ZH ein solches Speziallabor. Am Mittwoch war Grundsteinlegung.
Immer häufiger werden Organismen aus dem Ausland in die Schweiz eingeschleppt, die hier grosse Schäden anrichten. Einer davon ist beispielsweise der asiatische Laubholzbockkäfer: Ihm fallen ganze Baumalleen zum Opfer. Eingeschleppt wurde er im Verpackungsholz von Waren.
Ökosysteme bedroht
Begünstigt wird diese Entwicklung denn auch vom internationalen Warenhandel, aber auch von der Klimaveränderung, wie die WSL in einer Mitteilung zur Grundsteinlegung schreibt. Die Organismen bedrohen die hiesigen Ökosysteme, die Gesundheit und die wirtschaftliche Nutzung des Waldes sowie die landwirtschaftliche Nahrungsmittelproduktion.
Im neuen Speziallabor werden ausschliesslich Pflanzenschädlinge und geeignete Bekämpfungsmassnahmen erforscht. Wie der stellvertretende WSL-Direktor Christoph Hegg zur Nachrichtenagentur sda sagte, geht es um Insekten, Pilze, Fadenwürmer und Viren. Mit Schädlingen für Tiere befasst sich ein Speziallabor in Mittelhäusern BE, eines in Spiez BE arbeitet mit Menschen schädigenden Organismen und Stoffen.
Zweithöchste Sicherheitsstufe
Laut Hegg werden im neuen Labor 20 bis 25 Personen arbeiten - «je nach Thematik». Schon bisher habe man auf dem Gebiet der ausländischen Pflanzenschädlinge geforscht. Das neue Labor erfülle nun die Sicherheitsstufe 3, die zweithöchste.
Die Einschliessungsverordnung des Bundes regelt den sicheren Umgang mit verschiedenen Organismen in Sicherheitsstufen 1-4. Die höchste Stufe 4 gilt im ABC-Labor in Spiez.
Das neue Labor steht voraussichtlich im Sommer/Herbst 2014 für nationale und internationale Forschungsprojekte zur Verfügung. Genutzt wird es von der WSL und vom EPSD, dem eidgenössischen Pflanzenschutzdienst von Bundesamt für Umwelt (Bafu) und Bundesamt für Landwirtschaft (BLW).
Insgesamt werden rund 15 Millionen Franken investiert. Davon übernimmt die WSL 60 Prozent. Die übrigen 40 Prozent teilen sich Bafu und BLW.
SDA/wid
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