BVB mit 6-Tore-Spektakel gegen Leipzig
Am 16. Spieltag der Bundesliga trennen sich Dortmund und Leipzig 3:3, Mainz schiesst Bremen ab und Fischer verliert.
Erst sehenswerter Zauberfussball, dann unerklärlicher Leichtsinn: Borussia Dortmund hat einen Sieg im Titelrennen der Bundesliga gegen Tabellenführer RB Leipzig in unglücklicher Manier zu einem 3:3 verspielt. Nach dominanter erster Halbzeit sowie Toren von Julian Weigl (23.) und Julian Brandt (34.) brachte sich der BVB mit katastrophalen Fehlern vor 80 200 Zuschauern um den Lohn. Nationalspieler Timo Werner (47. und 53.) mit seinen Saisontoren 17 und 18 führte die Gäste zum Ausgleich, die erneute Dortmunder Führung durch Jadon Sancho (55.) egalisierte der eingewechselte Patrik Schick (78.).
Beide Mannschaften spielten in der Anfangsphase mit hohem Pressing, aber auch grossem Respekt vor der Konterstärke des Gegner. Lucien Favre setzte in seiner 50. Bundesliga-Partie als BVB-Trainer erneut auf die mutige 3-4-3-Variante, mit der Dortmund zuletzt wieder wie ein Titelkandidat gespielt und vier Pflichtspiele in Folge gewonnen hatte. Leipzig wusste in den vergangenen Wochen ebenso zu überzeugen, geriet aber mit zunehmender Spieldauer gegen die im eigenen Stadion noch ungeschlagenen Gastgeber unter Druck.
Wackler in der BVB-Defensive
Der Plan von RB-Trainer Julian Nagelsmann, den BVB weit in dessen eigener Hälfte unter Druck zu setzen, um das Kombinationsspiel in Richtung der schnellen BVB-Angreifer um Marco Reus zu stören, war nach knapp 25 Minuten wertlos. Mats Hummels nach einer Ecke per Kopf (15.), Achraf Hakimi (21.) und Jadon Sancho (23.) scheiterten noch an Leipzigs Torwart Peter Gulacsi. Der angeblich unter anderem von Hertha BSC umworbene Weigl liess den Ungarn mit seinem scheinbar harmlosen Distanzschuss aus halbrechter Position dann aber schlecht aussehen.
Es dauerte keine 90 Sekunden nach dem Wiederanpfiff, ehe Werner nach einer schwer verunglückten Kopfballabwehr von Bürki weit ausserhalb des Strafraums diesen Wunsch erfüllte. Der 23-Jährige traf ins leere Tor, was den BVB sichtlich aus der Fassung brachte.
Der RB-Anschlusstreffer. Video: Fox Deportes
Leipzig wurde in den folgenden Minuten immer stärker. Bürki rettete noch gegen Lukas Klostermann (52.), ehe Brand mit einem folgenschweren Fehlpass Werners zweiten Treffer einleitete. Sancho nach Vorlage von Reus sorgte für die erneute BVB-Führung. Hakimi (64.) und Reus (68.) hätten noch erhöhen können - doch Schick brachte RB wieder ins Spiel.
Sieg für Lichtsteiner und Augsburg
Mit seinem nächsten Doppelpack hat Philipp Max die Erfolgsserie des FC Augsburg fortgesetzt und die Abstiegssorgen von Fortuna Düsseldorf weiter vergrössert. Angetrieben vom unermüdlichen Linksfuss gewann die Mannschaft von Trainer Martin Schmidt ihr letztes Bundesliga-Heimspiel des Jahres am Dienstagabend hochverdient mit 3:0. Nach dem fünften Sieg in den vergangenen sechs Spielen können sich die Augsburger mit nun 23 Punkten in der Tabelle nach oben orientieren. Die Fortuna dagegen blieb zum sechsten Mal nacheinander sieglos und muss sich nach einer schwachen Vorstellung zum Jahresfinale gegen Aufsteiger Union Berlin erheblich steigern.
Bei den Augsburgern stand Stephan Lichtsteiner in der Anfangsformation. Er spielte die Partie durch im Gegensatz zu Ruben Vargas, der erst in der 74. Minute eingewechselt wurde.
Bremen erlebt Debakel
Die Werder-Fans pfiffen ihr Team nach dem schockierenden Heimdebakel im Weserstadion aus, Frank Baumann liess seinem Treuegelöbnis für Trainer Florian Kohfeldt noch eine Jobgarantie folgen. «Es gibt über Florian keine Diskussionen, weil wir jeden Tag sehen, wie er mit der Mannschaft arbeitet, wie er die Mannschaft einstellt», sagte der Sport-Geschäftsführer nach der 0:5-Klatsche der Norddeutschen gegen den FSV Mainz 05 am Dienstagabend im TV-Sender Sky.
Vor 37 720 Zuschauern im Weserstadion war Robin Quaison mit seinen drei Treffern (10.,19., 38. Minute ) der Matchwinner für die Mainzer, die sich drei Tage nach dem 0:4 gegen Dortmund deutlich verbessert zeigten und wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sammelten. Quaison war es in seiner Karriere wohl noch nie so leicht gemacht worden, Tore zu erzielen. Zudem unterlief Milos Veljkovic und Torwart Jiri Pavlenka ein gemeinschaftliches Eigentor zum 0:2 (15.). Der eingewechselte Jean-Philippe Mateta traf sogar noch zum 5:0 (81.).
Hoffenheim siegt wieder einmal
Jetzt hat es die Eisernen im eigenen Stadion doch wieder erwischt. Die TSG Hoffenheim zerstörte mit einem 2:0-Sieg den erhofften Rekord des Neulings 1. FC Union, der zuvor im eigenen Stadion viermal nacheinander ohne Gegentor gewonnen hatte. Fünf Heimsiege zu Null in Serie hat in der Bundesliga noch kein Aufsteiger geschafft. Der Togolese Ihlas Bebou (56. Minute) und der erst fünf Minuten zuvor eingewechselte Christoph Baumgartner (90.+1) sorgten am Dienstagabend mit ihren Toren für den ersten Dreier der Hoffenheimer seit dem 8. November. 1899 ist in der Tabelle mit 24 Punkten nun Achter, Union steht mit weiter 20 Zählern auf Rang elf. Berlins Toptorjäger Sebastian Andersson vergab die grösste Ausgleichschance (83.).
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