Berner Kultur-News: Kanton unterstützt Berner Filmprojekt | Vorlass von Peter und Beatrice von Matt im Schweizerischen Literaturarchiv
Berner Kultur-News – Kanton unterstützt Berner Filmprojekt | Vorlass von Peter und Beatrice von Matt im Schweizerischen Literaturarchiv
Neues aus der Berner Kultur im Ticker.

Der Kanton Bern unterstützt den Kinospielfilm «Der Spatz im Kamin» mit 695'000 Franken aus dem Kulturförderfonds. Die meisten Dreharbeiten finden im Seeland statt.
Die beiden Filmemacher Ramon und Silvan Zürcher stammen von dort. Beide haben in Berlin Film studiert und leben heute zum Teil in Berlin und Aarberg.
«Der Spatz im Kamin» ist das Ende einer Trilogie, die 2013 mit dem Film «Das merkwürdige Kätzchen» begann. «Das Mädchen und die Spinne» wurde 2021 an der Berlinale mehrfach ausgezeichnet.
Der Kanton Bern unterstützt das Berner Filmschaffen im Rahmen der Filmförderung jährlich mit rund 3 Millionen Franken, wie die bernische Bildungs- und Kulturdirektion am Mittwoch mitteilte. (sda)
Das Ehepaar Beatrice und Peter von Matt hat in den letzten Jahren schrittweise seine Schriften an das Schweizerische Literaturarchiv in Bern übergeben – ein Prozess, der nun abgeschlossen werde, wie die Institution am Donnerstag mitteilte. Während 50 Jahren haben sich Beatrice und Peter von Matt mit Literatur befasst, als Gelehrte, als Schreibende. So sind parallel zwei Archive entstanden mit Vorarbeiten zu eigenen Werken, Vorlesungen, Vorträgen, Reden, Rezensionen und Korrespondenzen. (sas)
Forschende der Universität Bern und des Inselspitals haben entdeckt, wie das Gehirn während des REM-Schlafs Emotionen sortiert, um die Speicherung positiver Emotionen zu verstärken. Gleichzeitig wird verhindert, dass traumatische Erinnerungen sich im Gehirn verfestigen. Laut der Medienmitteilung würden die Erkenntnisse der internationalen Forschungsgruppe um Antoine Adamantidis «die Bedeutung des Schlafs für die menschliche Gesundheit» unterstreichen und eröffnen neue Wege für therapeutische Strategien. (mfe)
Die Dachstiftung der Museen Zentrum Paul Klee und Kunstmuseum Bern hat die Jahresberichte 2021 veröffentlicht. Beide Betriebe vermelden einen Verlust: Beim Kunstmuseum beträgt er 108'000 Franken (2020: 93'000), beim Zentrum Paul Klee 29'000 (100'000) Franken.
Bei den Besucherinnen und Besuchern zeigt sich ein uneinheitliches Bild: Im Zentrum Paul Klee gab es einen Zuwachs von 17 Prozent auf 87'000 Personen, während das Kunstmuseum Bern mit 62'000 Eintritten 11 Prozent weniger Gäste empfing als 2020.
Sowohl 2020 und 2021 waren stark von der Pandemie und damit verbundenen Museumsschliessungen geprägt. Die Zahlen nahmen zusätzlich wegen der wegfallenden Touristinnen und Touristen ab. «Dank der Flexibilität und Mithilfe aller Mitarbeitenden, dank Einsparungen, Umplanungen im Programm, Kurzarbeit und Ausfallentschädigungen konnte in beiden Institutionen trotzdem fast ausgeglichen bilanziert werden», sagt der kaufmännische Direktor beider Häuser, Thomas Soraperra. Zum Vergleich: Im vorpandemischen Jahr 2019 strömten insgesamt 225'000 Besucherinnen und Besucher in die beiden Museen. (mfe)
Der Europäische Museumspreis geht dieses Jahr an die Niederlande: an das Museum of the Mind – Het Dolhuys in Haarlem. Mit einem speziellen Lob ausgezeichnet wurde das Schweizerische Blindenmuseum in Zollikofen bei der Gala am Samstagabend im estnischen Tartu.
Die Special Commendation für das Schweizerische Blindenmuseum gab es laut einer Mitteilung dafür, dass «dieses kleine Museum als Lernumfeld für alle geschaffen wurde». Weiter heisst es: «Sehr inklusiv in seiner Philosophie, Strategie und seiner Gestaltung vermittelt es die 200-jährige Geschichte der Bildung für die Sehbehinderten, indem es verschiedene sensuelle und praktische Erfahrungen für alle seine Besucher anbietet.» (red)
Das Kulturbüro Bern wurde im Jahr 2000 als Projekt des Kulturprozents der Migros Aare zusammen mit der Stadt und dem Kanton Bern lanciert. Wie die Verantwortlichen nun mitteilen, wurde es per 1. Januar 2022 aus der Organisation der Migros Aare herausgelöst und in einen eigenständigen Verein überführt. Grund dafür ist der Umstand, dass das Kulturprozent keine eigenen Projekte mehr führt. Finanziell ist es aber nach wie vor Teil der Trägerschaft, nebst der Burgergemeinde sowie Stadt und Kanton Bern. Das Kulturbüro Bern wird als unabhängiger «Verein Kulturbüro Bern» von einem Vereinsvorstand auf strategischer Ebene geführt. Geschäftsführerinnen des Vereins sind die bisherige Leiterin des Kulturbüros, Jacqueline Schnyder, sowie neu als Co-Leiterin Julia Geiser. (red)
Theater Orchester Biel Solothurn (TOBS) hat den Spielplan für die Saison 2022/23 vorgestellt. Nach 10 Jahren an der Spitze des Sinfonie Orchester Biel Solothurn übergibt Kaspar Zehnder im Sommer 2022 den Stab an Yannis Pouspourikas. Das Orchester wird mit dem Gstaad Menuhin Festival, dem Basel Festival und der Kulturhauptstadt Novi Sad 2022 zusammenarbeiten.
Zum Auftakt der Saison kommt das 2. Violinkonzert unseres Composers in Residence, Christian Jost, zur Erstaufführung. Zur Eröffnung der Opernsaison steht Gioachino Rossinis «Tancredi» auf dem Programm. Weiter auf dem Programm: «Die sieben Todsünden» resp. «The Seven Deadly Sins» von Kurt Weill und Bertolt Brecht.
Im Schauspiel kommt mit «Bellissima» ein langersehntes Herzensprojekt von Katharina Rupp als Saisoneröffnung auf die Bühne: Luchino Viscontis Filmklassiker wird erstmals für die Bühne adaptiert und in Zusammenarbeit mit dem Jungen Theater von TOBS präsentiert. «Kafka in Farbe» heisst der neue Streich von Max Merker und Aaron Hitz und steht als Uraufführung auf dem Programm. «Für alle Fische muss die Sintflut ein Fest gewesen sein» ist ein Abend mit Gedichten und Geschichten von Franz Hohler, der bei TOBS ebenfalls zur Uraufführung kommt. Im Frühjahr 2023 wird dann zum ersten Mal die «Revolutionstrilogie. Gegen die Freiheit. Gegen die Gleichheit. Gegen die Brüderlichkeit.» von Esteve Soler in der Schweiz gezeigt.
In der Tanz-Sparte kommt es im August 2022 zum Wiedersehen mit der T42 Dance Compagnie von Félix Duméril und Misato Inoue. In «A Maze With In» begibt sich das Publikum auf eine Reise in ein ungewöhnliches Theaterformat, und bei «Popup» treffen in einer Kartonwelt surreale Figuren aufeinander. Mit «Life, Liberty and the Pursuit of Happiness» lädt der schwei zerisch-amerikanische Choreograph Joshua Monten auf einen Tanzdoppelabend. Dabei werden Zuschauende und Darstellende eingeladen, gemeinsam über Grundrechte nachzudenken.
In der gedruckten Ausgabe von gestern wurde versehentlich der Spielplan der aktuellen Saison vorgestellt. Wir bitten um Entschuldigung. (lex)
Aufgrund einer Erkrankung werden die auf den 15. Mai vorgesehene Premiere der Oper «Liebesgesang» sowie die Folgevorstellungen abgesagt. Die Zwei-Personen-Oper mit Claude Eichenberger und Robin Adams wird auf die Folgesaison verschoben. «Liebesgesang» von Georg Friedrich Haas (Komposition) und Händl Klaus (Libretto) ist ein Auftragswerk von Bühnen Bern. Regie führt Tobias Kratzer. (sas)
Im ISC hat der Verein Musikförderung Bern die MFB-Awards verliehen. Zum «Album of the Year 2021» wurde das Werk «Nüt isch guet u aues isch scheisse» der Dada-Pop-Band Prix Garanti erkoren. Ihre Texte träfen den Berner Zeitgeist und würden sich sofort ins kollektive Gedächtnis einbrennen, befand die Jury.
Der beste Song des Jahres 2021 ist laut der selben Jury «Telefon» der Berner Rapperin Soukey. Und den mit 3000 Franken dotierten Förderpreis erhält die Berner Elektroproduzentin Noria Lilt. Insgesamt wurden 45 Songs, 30 Alben und 27 Gesuche für den Förderpreis eingereicht. (ane)
Die Schweizer Schriftstellerin, Fotografin und Weltenbummlerin Annemarie Schwarzenbach gehört zu den schillerndsten Figuren der modernen Schweizer Kulturgeschichte. Nun zeigt das Bechtler Museum of Modern Art in Charlotte, North Carolina, «Annemarie Schwarzenbach: Depature Without Destination». Die rund 7000 Bilder umfassende Ausstellung, die sich ausschliesslich mit ihrem fotografischen Werk befasst, war unter dem Titel «Aufbruch ohne Ziel. Annemarie Schwarzenbach als Fotografin» bis im Mai 2021 im Zentrum Paul Klee in Bern zu sehen. Die erstmalige Präsentation der Retrospektive in den USA kam denn auch durch die Zusammenarbeit der beiden Museen zustande. (sda)
Die Bühnen Bern teilen mit, dass die Premiere der Oper «Liebesgesang» aufgrund von Krankheitsfällen verschoben werden muss. Statt am 7. Mai findet die Uraufführung der Oper von Georg Friedrich Haas und Händl Klaus voraussichtlich am Sonntag, 15. Mai statt. Das Auftragswerk für die Bühnen Bern wird vom Regisseur Tobias Kratzer inszeniert. Mit Robin Adams und Claude Eichenberger stehen nur ein Sänger und eine Sängerin auf der Bühne – mit nichts als ihren Stimmen. Die musikalische Leitung verantwortet die Pianistin und Dirigentin Claudia Chan.
Christoph Trummer war als Leiter politische Projekte bei Sonart, dem Berufsverband für Musikschaffende, einer der wichtigsten Berner Kulturlobbyisten der Schweiz. Nun hat er seine Anstellung per Ende März abgeben - nach fast zehn Jahren. Neu werden die politischen Projekte laut Mitteilung von Nina Rindlisbacher betreut. Zuvor habe sie während einiger Jahre die Geschäftsstelle des Schweizer Musikrats geleitet. Seit Anfang 2020 engagiere sie sich in der Taskforce Culture, heisst es. Gerade die Coronakrise habe gezeigt, dass es Kulturverbände brauche, um in der Kulturpolitik voranzukommen und faire Bedingungen für Kulturschaffende zu ermöglichen. (pd/mbu)
Das Publikum der Ausstellung «Gezeichnet», die bis Ende Februar im Museum für Kommunikation zu sehen war, hat eine Arbeit von Felix Schaad zur Karikatur des Jahres 2021 gewählt. Der Winterthurer, der für die Tamedia-Zeitungen tätig ist, bringt in seiner Zeichnung die Klimakrise, die Flüchtlingskrise und unsere Ohnmacht, Lösungen dafür zu finden, zusammen. Einmal jährlich zeigt das Berner Museum für Kommunikation die Ausstellung «Gezeichnet» mit den besten Pressezeichnungen des Jahres. Die nächste Ausgabe findet vom 16. Dezember 2022 bis zum 26. Februar 2023 statt. (klb)

Geflüchtete Menschen können ab sofort und bis auf Weiteres gratis in die grossen Berner Museen, wie Silvia Müller vom Verein Berner Museen am Freitag mitteilte. Aktuell beteiligten sich das Historisches Museum, das Naturhistorische Museum, das Museum für Kommunikation, das Alpine Museum, das Kunstmuseum Bern, das Zentrum Paul Klee und das Schützenmuseum an der Aktion. Der freie Eintritt gilt für alle Flüchtenden (Kategorie F, N und S) gegen Vorweisen des entsprechenden Dokuments. Bereits vor zwei Wochen haben die Bühnen Bern den gratis Eintritt für Flüchtende eingeführt. (mfe)
Ab dem 1. Mai 2022 hat das Musikfestival Bern eine neue Co-Geschäftsführung: Elke Lohmann und Brigitte Kasslatter übernehmen die Leitung von Andri Probst, der Leiter der Fachstelle Kultur der Gemeinde Köniz wird. Lohmann ist bereits seit vier Jahren für das Musikfestival Bern tätig, Kasslatter ist aktuell Produktionsleiterin am Schlachthaus Theater. Die nächste Ausgabe des Festivals für zeitgenössische Musik findet vom 7. bis 11. September statt. (mfe)
Die brasilianische Spinnenforscherin Kimberly S. Marta hat mit ihrem Team die 50'000. Spinnenart bestimmt, die nun in den World Spider Catalogue (WSC) aufgenommen wurde. Das teilt das Naturhistorische Museum Bern mit, das den WSC beheimatet. Die Spinnenart trägt den Namen Guriurius minuano. Er sei dem ausgestorbenen Volk der Minuane gewidmet, die dasselbe Gebiet besiedelte. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass es rund weitere 50'000 unentdeckte Spinnenarten gebe, heisst es weiter in der Mitteilung. (mfe)

Im Sommer 2024 steht bei TOBS ein Wechsel in der Leitung der Sparte Schauspiel an. Patric Bachmann und Olivier Keller treten die Nachfolge von Katharina Rupp an. Sie übernehmen die künstlerische Leitung der Sparte Schauspiel bei Theater Orchester Biel Solothurn gleichberechtigt, wie es in einer Mitteilung heisst. Keller als Regisseur und Bachmann als Dramaturg. Seit 2012 bilden sie das Leitungsteam des Theater Marie. Im Sommer 2022 werden sie die Leitung abgeben und sich auf die neue Aufgabe bei TOBS vorbereiten. Die Brüder sind in Winterthur geboren. Patric Bachmann war als Dramaturg am Theater Basel und am Stadttheater Bern tätig. Sein Bruder Olivier Keller arbeitete unter anderem am Zürcher Theater Spektakel, am Theater Basel und am Stadttheater Bern, wo er wiederholt als Regisseur für Erstaufführungen waltete. Katharina Rupp bleibt noch bis Sommer 2024 für Schauspielsparte verantwortlich. (mbu)
Am 16. März 2022 fand im Casino Bern das ausverkaufte, von Mario Venzago dirigierte Benefizkonzert des Berner Symphonieorchesters zugunsten humanitärer Hilfe für die Ukraine statt. Bei dieser Veranstaltung wurden Ticketeinnahmen in der Höhe von 133‘000 Franken generiert. Der Kleine Burgerrat hat an seiner März-Sitzung beschlossen, diesen Betrag zu verdoppeln und so eine zusätzliche Spende an die Ukraine-Hilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes im Umfang von weiteren 133'000 Franken zu leisten. (reg)
In den Produktionen der Bühnen Bern geniessen alle Geflüchteten, die sich entsprechend ausweisen können, ab sofort freien Eintritt auf alle Vorstellungen und Veranstaltungen. Dies teilen die Bühnen Bern am Freitag mit. «Wir möchten als Kulturinstitution ein Willkommenszeichen setzen und unsere Türen und Spielstätten insbesondere für Geflüchtete öffnen», heisst es in der Mitteilung. (mfe)
Seit 40 Jahren zeichnet die Warenhauskette Manor Schweizer Künstlerinnen und Künstler aus. Dieses Jahr gehört der Bieler Gil Pellaton zu den fünf Preisträgerinnen und Preisträgern, die je 15'000 Franken erhalten. Auch Dominik Michel, Claudia Kübler, Lucas Herzig und Sarah Margnetti werden ausgezeichnet. Pellaton verwendet für seine Objekte und Installationen gerne organische Materialien wie Tigerbalsam und Koriander oder eine Mischung aus Kurkuma und Knochenleim. Noch bis am Sonntag ist von ihm im Bieler Centre Pasquart die Ausstellung «Hennissement» zu sehen. (mfe)
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