Bruchlandung in San Francisco – zwei Tote und 180 Verletzte
Auf dem Flughafen von San Francisco fing ein Passagierflugzeug aus Südkorea bei der Landung Feuer. Der Passagierbereich brannte völlig aus, der Heckteil riss ab. Die Unglücksursache ist noch unklar.
Bei der Bruchlandung einer Passagiermaschine auf dem internationalen Flughafen von San Francisco sind nach Feuerwehrangaben mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. 181 weitere seien verletzt worden, teilte die Feuerwehr am Samstag (Ortszeit) mit. Die aus Seoul kommende Boeing 777 der Asiana Airlines mit 307 Menschen an Bord brannte teilweise aus.
Feuerwehrchefin Joanne Hayes-White hatte zunächst von 130 Verletzten gesprochen, der Verbleib von 60 Menschen sei zudem unklar. Wenig später gab ihr Stellvertreter Dale Carnes die Opferbilanz mit 181 Verletzten an, ein Mensch werde noch vermisst. Das San Francisco General Hospital (SFGH) hatte nach eigenen Angaben mindestens zehn Schwerverletzte in Behandlung. Unter ihnen seien auch zwei Kinder, teilte das SFGH im Online-Kurznachrichtendienst Twitter weiter mit.
An Bord der Maschine waren laut Feuerwehr 291 Passagiere. Unter ihnen waren 77 Koreaner, 141 Chinesen, 61 US-Bürger und ein Japaner, wie Asiana Airlines mitteilte. Die Maschine mit der Flugnummer 214 war in Shanghai gestartet und in Seoul zwischengelandet.
Passagierbereich ausgebrannt
Die Unglücksursache war zunächst unklar. Im Fernsehen und Internet bot sich ein dramatisches Bild: Auf Fotos war zu sehen, dass das Heckteil und das Fahrgestell abgerissen waren. Das auf dem Bauch liegende, teilweise ausgebrannte Flugzeug war umgeben von mindestens sechs Löschfahrzeugen. Aufnahmen aus der Luft zeigten, dass nahezu das gesamte Dach und der Passagierbereich von den Flammen zerstört waren. Das Feuer konnte gelöscht werden.
Ein Überlebender berichtete, der Pilot habe kurz vor der Landung noch einmal Gas gegeben. «Aber wir haben den Boden berührt und das Heck ist abgerissen, es gab einen gewaltigen Ruck», sagte Elliott Stone auf CNN. Das Flugzeug sei mindestens 300 Meter weit geschlittert, dann habe es Feuer gefangen. Er fürchte um das Leben der Crew, die hinten gesessen habe, sagte Stone weiter. «Sie sind alle herausgefallen, es war das Schlimmste, was ich je gesehen habe.»
Ein anderer Überlebender veröffentlichte ein Foto auf Twitter, auf dem Passagiere aus der Unglücksmaschine stürzten. Am vorderen Eingang war eine Notrutsche. Er habe gerade eine Bruchlandung auf dem Flughafen von San Francisco erlebt, twitterte der Mann namens David Eun. «Heck brach ab. Den meisten scheint es gut zu gehen. Ich bin ok.» Die Passagierin Chun Ki Wan sagte dem Fernsehsender YTN in Seoul, sie habe mehrere blutende Mitreisende gesehen, die in einen Krankenwagen gebracht worden waren.
Nichts deutet auf einen Terrorangriff
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde (NTSB) schickte Experten nach San Francisco. Auf die Frage, ob es sich um einen Pilotenfehler handeln könne, sagte Behördenchefin Debbie Hersman, derzeit sei «alles auf dem Tisch». Erst müssten die Fakten gesammelt werden, bevor Schlüsse gezogen werden könnten. FBI-Agent David Johnson sagte, derzeit deute nichts auf einen Terrorangriff hin. US-Präsident Barack Obama sandte den Angehörigen der Opfer seine «Gedanken und Gebete», wie das Weisse Haus mitteilte.
Der Flughafen wurde zunächst geschlossen, etwas später wurden zwei der vier Lande- und Startbahnen wieder in Betrieb genommen. Auch die nahegelegenen Autobahnen wurden vorübergehend gesperrt.
Die Boeing 777 ist eines der meistgenutzten Langstreckenflugzeuge der Welt. Die Maschine wird häufig für Interkontinentalflüge genutzt, da sie zwölf Stunden oder mehr am Stück zurücklegen kann.
Asiana ist nach Korean Air die zweitgrösste Fluggesellschaft Südkoreas. Sie fliegt besonders an der Westküste der USA viele Ziele an. Asiana operiert mit zwölf Boeing 777-200, die jeweils ungefähr 300 Passagiere aufnehmen können. Sowohl der Flugzeugtyp als auch die Airline gelten bei Luftfahrtexperten als sehr sicher. Kurz nach dem Unglück gab es Spekulationen über einen möglichen Pilotenfehler bei der Landung.
AFP/fko/chk
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