Britische Pop-Art, kalt serviert
Das Kunstmuseum Winterthur besitzt fast sämtliche Druckgrafiken des kürzlich verstorbenen Richard Hamilton. Nun sind die besten davon in einer konzentrierten Ausstellung zu sehen.
Gleich beim Eingang hängt Mick Jagger. In mintgrünem Sakko und vierfacher Ausführung, hält er sich die Hand vors Gesicht. Die Bilder sind derart unscharf, dass man seine Handschellen kaum erkennt. Am 12. Februar 1967 war der Rolling Stone nach einer rauschenden Party wegen Drogenbesitzes verhaftet worden; nur knapp entging er einer Haftstrafe. Weniger Glück hatte der Kunsthändler Robert Fraser, den man zusammen mit Jagger abgeführt hatte. Er kassierte vier Monate – und damit das, was der Richter als «swingeing penalty» bezeichnete: als drakonische Strafe, verhängt, um allfällige Nachahmer abzuschrecken. Aus «swinging London» war «swingeing London» geworden.