Breite Front gegen Mobilfunkantenne
Am Donnerstagabend wird die Petition gegen eine Mobilfunkantenne auf dem alten Schulhaus in Thierachern mit 380 Unterschriften überreicht.

Das alte Schulhaus, das in Thierachern am Hang unterhalb der zur Egg hinauf führenden Dorfstrasse steht, ist von weitherum sichtbar und als erhaltenswert eingestuft. Auf dem über 100-jährigen Gebäude, in dem heute Praxen und eine Wohnung eingerichtet sind, wurde vor geraumer Zeit ein Mast mit Alarmsirenen aufgestellt.
Das hatte die Gemeinde als Besitzerin damals angeordnet. Zusätzlich möchte der Gemeinderat nun der Swisscom erlauben, eine Mobilfunkantennenanlage mit Masten auf und unter dem Dach anzubringen. Das Vorhaben stösst auf Widerstand bei Anwohnern und sorgt für rote Köpfe.
216 auf Sammeleinsprache
Nach dem Verstreichen der Auflagefrist ist nun klar, wie gross der Widerstand gegen den Antennenbau ist. Wie auf Anfrage beim Regierungsstatthalteramt Thun zu erfahren war, wurden insgesamt zwölf Einsprachen eingereicht.
Darunter ist eine Sammeleinsprache, die von 216 Personen unterschrieben wurde. Das war von den Antennengegnern zu erfahren, die für ihr Anliegen mit Flugblättern im Dorf mobilisiert und ebenfalls eine Petition lanciert hatten.
Das Volksbegehren, das von mehr als 380 Personen unterzeichnet wurde und heute Donnerstagabend übergeben wird, fordert unter dem Titel «Stopp mit dem Bau einer Mobilfunkantenne inkl. 5G in Thierachern auf dem erhaltenswerten alten Dorfschulhaus» den Gemeinderat und die Baukommission von Thierachern auf, den mit der Swisscom unterzeichneten Mietvertrag vom 28. Mai 2018 «unverzüglich zu kündigen», wie es wörtlich heisst.
Dem Gemeindepräsidenten von Thierachern, Sven Heunert (SP), war der Wortlaut der Forderung bisher noch nicht bekannt, wie er auf Anfrage erklärte. Er werde die Petition jedoch persönlich entgegennehmen, sagt Heunert, der die Petitionsübergabe als «nicht alltäglich» und «demokratisch spannend» bezeichnet.
Der Gemeinderat werde dann über das weitere Vorgehen beraten, erklärte der Gemeindepräsident. Dieser hielt zur Sache noch fest, dass der Vertrag mit der Swisscom von der Präsidentin der Baukommission zusammen mit dem Bauverwalter als Sekretär unterzeichnet worden sei. Dies mit dem Einverständnis des Gemeinderates, wie Sven Heunert betonte.
Bewahrung des «Charmes»
Wie diese Zeitung in Erfahrung brachte, ist unter den Einsprechern zur Mobilfunkanlage auf dem alten Schulhaus in Thierachern auch die Regionalgruppe des Berner Heimatschutzes zu finden.
Beanstandet werde vorab, dass die Antenne auf einem erhaltenswerten Gebäude, das im Inventar eingetragen sei und an exponierter Lage stehe, erstellt werden solle, sagte der Frutiger Architekt Hansruedi Marti als Obmann der Bauberater, die sich um die Region Thun, das Kander- und Simmental sowie das Sannenland kümmern.
«Das alte Schulhaus hat Charme. Wir haben daher Mühe damit», sagte der Vertreter des Heimatschutzes, der die Swisscom auffordert, einen anderen Standort für die Antenne zu suchen.
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