Braucht es 360 neue Stellen bei der Kantonspolizei?
Für die grossrätliche Sicherheitskommission fehlen aussagekräftige Kennzahlen, damit das Parlament einen Entscheid zum Personal der Kantonspolizei fällen kann.

Kanton Bern Dass der Personalbestand der Berner Kantonspolizei erhöht werden soll, steht für die grossrätliche Sicherheitskommission (SIK) ausser Frage. Ob es aber, wie vom Regierungsrat vorgeschlagen, 360 neue Stellen bis ins Jahr 2030 braucht, sei fraglich. Für die Kommission fehlen nämlich aussagekräftige Kennzahlen, damit das Kantonsparlament einen fundierten Entscheid fällen kann.
So sei etwa die Polizeidichte, also die Anzahl Polizeikräfte gemessen an der Zahl der Bevölkerung, keine sinnvolle Kennzahl, kritisiert die Kommission gemäss einer Mitteilung. Insbesondere im interkantonalen Vergleich eigne sie sich kaum. Aufgrund eines Berichts, der sich dieser Kennzahl bedient, weist Bern eine deutlich tiefere Polizeidichte auf als der schweizerische Durchschnitt. Die Aufgaben und Herausforderungen der diversen Schweizer Polizeikorps sind für die SIK aber zu unterschiedlich, als dass der Wert eine Aussage über die nötige Anzahl Polizeikräfte im Kanton machen könnte.
Bei der Debatte des Berichts im Kantonsparlament will die Kommission der Regierung Leitplanken in Form von Planungserklärungen für die Weiterarbeit an dem Geschäft setzen. Sie sollen unter anderem dafür sorgen, dass dem Grossen Rat bei den Budgetberatungen «detailliertere und konkretere» Entscheidgrundlagen zur Verfügung stehen. Für die SIK soll der Kanton primär die Überzeitsituation bei der Kantonspolizei verbessern und ihr genügend Möglichkeiten geben, um sich neuen Herausforderungen in der Cyberkriminalität zu stellen. Die Kommission schlägt nun vor, dass nach der ersten Etappe – 170 zusätzliche Polizisten bis 2025 – zuerst analysiert wird, inwiefern die zweite Etappe noch umgesetzt werden soll.
SDA/mab
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch