Brandanschlag auf Tellspiele-Areal
Eine unbekannte Täterschaft hat bei den Tellspielen gewütet und unter anderem einen Holztisch angezündet. Im Vorstand glaubt man, dass der Urheber mit den internen Abläufen der Tellspiele vertraut ist.

Knapp zwei Wochen vor der Premiere der diesjährigen Tellspiele-Produktion wird der Verein von einem dreifachen Vandalismusakt heimgesucht. «Das Ganze ist sehr mysteriös», sagt Pascal Minder, Präsident des Vereins Tellspiele Interlaken. Am Montagmorgen erhielt er die Information, dass im Spielerdorf ein Holztisch gebrannt habe.
Der Schaden wurde vom Anlagewart entdeckt. Umgehend nahmen der Sicherheits- und der Bauchef der Tellspiele einen Augenschein. Im Verlauf des Tages wurde die Polizei aufgeboten. «Zu dem Zeitpunkt konnten wir noch nicht davon ausgehen, dass das Feuer mutwillig ausgelöst worden war.» Man vermutete vorerst, dass Rückstände von Fackeln, die unter anderem beim Rütlischwur zu sehen sind, den Brand verursacht hatten.
Strobo-Lampen sabotiert
Doch es blieb nicht bei dieser einen unerfreulichen Entdeckung: Gegen Abend stellte ein Techniker während eines Rundgangs auf dem Areal fest, dass im Bereich der Burg zwei Strobo-Lampen mutwillig entfernt und offenbar zu Boden geworfen worden waren.
Und während der abendlichen Durchlaufprobe wurde noch ein weiterer Brandanschlag im Gelände festgestellt. «Im oberen Bereich gegen das Hotel Regina wurde eine Plane abgefackelt, die an einem Zaun montiert war», so Minder. Gleich daneben fand man kleine Wachsfackeln, die während der Aufführung zum Einsatz kommen.
Der Präsident ist überzeugt, dass der Verursacher der Schäden die internen Abläufe der Tellspiele kennt. «Wir müssen damit rechnen, dass jemand am Werk war, der im Besitz eines Schlüssels zu unserem Areal ist.» Die veraltete Schliessanlage bei den Tellspielen sei ein grundsätzliches Problem. «Möglicherweise sind noch einige Schlüssel im Umlauf, von denen wir keine Kenntnis haben.»
«Nur» ein Schwelbrand
Der Verein Tellspiele hat Strafanzeige gegen unbekannt eingereicht. Die Ermittlungen laufen. «Über die Schadensumme kann ich noch keine Auskunft geben», sagt Pascal Minder. Man stehe in Kontakt mit der Versicherung. Fest steht: Die Tellspiele kamen glimpflich davon. «Beim Holztisch handelte es sich zum Glück nur um einen Schwelbrand.»
Hätte ein loderndes Feuer beispielsweise aufs benachbarte Technikgebäude übergegriffen, wo Mikrofone und andere teure Utensilien untergebracht sind, dann wäre der Schaden erheblich höher.
Der Spielbetrieb werde durch die Vorfälle nicht beeinträchtigt. «Die restlichen Proben und Schülervorstellungen können wir gemäss Programm durchführen.» Die Premiere findet übernächsten Samstag, 30. Juni, statt.
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