«Bonsoir» schickt offenen Brief an Gemeinderat
Der Gemeinderat ist der Meinung, dass Bern ein attraktives und pulsierendes Nacht- und Kulturleben bietet und stützt dies mit Aussagen der «Bonsoir»-Betreiber. Diese nehmen nun in einem offenen Brief Stellung.

Die Hauptstadt Bern biete ein attraktives und pulsierendes Nacht- und Kulturleben im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten, findet der Gemeinderat. So steht es zumindest in der Antwort auf die überparteiliche Interpellation «Lässt der Gemeinderat das Berner Nachtleben - und damit die Klubkultur - einfach ‹vor die Hunde gehen› oder gedenkt er jetzt endlich das Heft in die Hand zu nehmen?». Dabei stützt sich der Gemeinderat auf Zitate von Christoph Haller und Arci Friede, zwei Teilhaber des Klubs «Bonsoir», die in einem Artikel der Berner Zeitung publiziert wurden.
Ausgangslage hat sich negativ verändert
Darauf reagieren die «Bonsoir»-Betreiber in einem offenen Brief, der Redaktion Tamedia vorliegt: Diese Zitate seien einseitig interpretiert und aus dem Kontext gehoben, schreiben sie im Brief, welchen der Gemeinderat am Mittwoch erhalten hat. «Wir stehen nach wie vor zu der Aussage, dass Bern – an seiner Grösse und Einwohnerzahl gemessen – über ein attraktives Kultur- und Nachtleben verfügt», heisst es.
Die Lage des Nacht- und Kulturlebens habe sich seither aber negativ verändert, halten sie fest. Massgeblich sei dies auf die Schliessung des Sous Soul, der Verunmöglichung des Kulturbetriebs im Wasserwerk und temporär im Kornhausforum zurückzuführen, schreiben sie weiter.
Die «Bonsoir»-Betreiber betonen, dass sie sich seit mehr als zwei Jahren aktiv und an vordester Front für ein Nachtleben-Konzept einsetzen würden. Dass der Gemeinderat gerade sie zu den Anwälten ihrer passiven Nachtleben-Politik machen wolle, überrasche und enttäusche sie. «Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass die Stadt mit allen relevanten Anspruchsgruppen eine Strategie ausarbeitet, um dem Nacht- und Kulturleben proaktiv zu begegnen», schliessen sie ihren offenen Brief.
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