Boko Haram tötet Dutzende Zivilisten
Laut kamerunischen Beamten kommen bei Kämpfen nahe der Grenze zu Nigeria rund 90 Zivilisten ums Leben.

Bei einem Angriff auf einen kamerunischen Ort direkt an der Grenze zu Nigeria hat die Terrorgruppe Boko Haram rund 90 Zivilisten getötet und 500 weitere verletzt. Wie Informationsminister Issa Tschiroma Bakary sagte, griffen etwa 800 islamische Extremisten Fotokol an. Sie hätten «Kirchen, Moscheen und Dörfer niedergebrannt und Jugendliche abgeschlachtet, die sich dagegen wehrten, sich ihnen anzuschliessen, um gegen kamerunische Truppen zu kämpfen», sagte der Minister.
Wie Bakary der Nachrichtenagentur AP weiter sagte, raubten die Aufständischen aus Nigeria bei den Kämpfen auch Vieh und Lebensmittel. Die Gefechte dauerten am Donnerstag weiter an. Militärsprecher Didier Badjeck sagte, Boko Haram benutze Zivilisten als Schutzschilder, wodurch es schwierig sei, ihnen die Stirn zu bieten. Auch Schulen wurden von den Extremisten dem Erdboden gleichgemacht.
Gestern kamen Hunderte Aufständische, sowie 13 tschadische und sechs kamerunische Soldaten ums Leben, wie Kameruns Verteidigungsminister Edgard Alain Mebe Ngo sagte. Seinen Angaben zufolge wurden mindestens 91 Zivilisten getötet. Die meisten der mehr als 500 Verletzten könnten nicht sofort in Krankenhäuser gebracht werden, sagte er.
10'000 Opfer von Boko Haram
Die Boko-Haram-Kämpfer sollen aus der direkt gegenüber liegenden nigerianischen Grenzstadt Gamboru nach Kamerun gelangt sein. Gamboru war seit November eine Hochburg der Extremisten. Tschadische und nigerianische Luftangriffe hatten zusammen mit einer Offensive tschadischer Bodentruppen in dieser Woche die Islamisten aus der Stadt vertrieben.
Kurz vor den für Mitte Februar geplanten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Nigeria hat Boko Haram das Tempo seiner Angriffe angezogen. Die Terrorgruppe lehnt westliche Bildung und Einflüsse ab. Im vergangenen Jahr fielen der Gewalt rund 10'000 Menschen zum Opfer. Im Vergleich dazu waren es in den ersten vier Jahren des islamistischen Aufstands 2000, wie aus Angaben der US-Denkfabrik Council on Foreign Relations hervorgeht.
AP
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch