Saure Milch
«Milkgate» erschüttert die englische Premier League. Mittendrin: ManU-Coach José Mourinho.

Es ist das Thema der Woche in England: die Rangeleien im Kabinentrakt des Old Trafford nach dem Manchester-Derby am Sonntag. Vom Milkgate ist die Schreibe, weil United-Trainer José Mourinho bei seinem Sturm in die gegnerische Kabine mit Milch beworfen worden sein soll. Mourinho hatte sich vom ausgiebigen Jubel der City-Spieler provoziert gefühlt. Natürlich schlüpfte der Portugiese anschliessend in die Opferrolle. Ihn traf wie immer keine Schuld.
Was genau passiert war, wurde in den letzten Tagen minutiös recherchiert. Die «Daily Mail» tat sich mit einer Grafik hervor, die den Ablauf der Auseinandersetzung Szene für Szene aufzeigte. So soll etwa der Argentinier Marcos Rojo mit nacktem Oberkörper marodierend die Stosstruppe angeführt haben, die ihrem hinter den feindlichen Linien feststeckenden Coach zur Hilfe eilte.
Dass United bei der 1:2-Niederlage klar unterlegen war, blieb eine Nebensache. Es fällt schwer, zu glauben, dass Mourinho nicht genau dies beabsichtigt hatte, als er in die City-Kabine vorgedrungen war. Sein Problem aber ist, dass das Spiel seiner Mannschaft nicht mit seinen Spielchen neben dem Platz mithalten kann. Der von Pep Guardiola trainierten Stadtrivale ist gefühlt so weit entrückt wie die Milchstrasse von der Erde.
Der Tabellenführer zelebriert einen Fussball, den viele Experten für den besten halten, den die Zuschauer auf der Insel je zu Gesicht bekommen haben. Und so fällt Mourinho im Duell mit dem Rivalen Guardiola immer weiter zurück. Von 20 Duellen vermochte der Spanier 10 zu gewinnen, der Portugiese 4.
Am Mittwoch feierte City beim 4:0 gegen Swansea zudem den 15. Sieg in Folge in der Premier League, es ist ein Rekord. Derweil mühte sich United gegen Bournemouth zu einem 1:0-Heimerfolg. Die Gäste verzeichneten dabei dreimal mehr Torschüsse.
Der Pflichtsieg rückte sogleich in den Hintergrund. Bei der Pressekonferenz musste José Mourinho etliche Fragen zum vorhergehenden Derby beantworten. Angesäuert warf er deshalb den Journalisten beim Verlassen des Raums fehlenden Respekt gegenüber Bournemouth vor. Dabei hatte ja er die ganze Chose ausgelöst.
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