Blick zurück mit dem Ersatzpapi
ThunDie Filmreihe in der Halle 6 ist eine Erfolgsgeschichte. Jetzt gabs ein Wiedersehen mit dem in Thun gedrehten «November» – und der damals elfjährigen Thuner Darstellerin Muriel Rieben. Sie erzählte von Angst und Freude bei den Dreharbeiten.
November in Thun. Nass, trüb, kalt. So war es in den letzten Tagen, so ist es im Spielfilm «November». Der Erstling des Thuner Regisseurs Luki Frieden erzählt die dramatische Geschichte einer ganz normalen Familie, deren Alltag nach einem Millionengewinn im Lotto völlig aus dem Ruder läuft. Frieden zeigte seinen 2002 gedrehten Streifen im Rahmen von «Film am Mittwoch» in der Konzepthalle 6 – ausnahmsweise an einem Donnerstagabend. Die Filmreihe im «Lounge Kino» ist eine Erfolgsgeschichte: Geplant als kleiner Filmclub für 20 bis 30 Personen fläzen sich regelmässig über 100 Zuschauer in den Sofas und Stühlen vor der Leinwand. Gestern waren alle Plätze in der Halle komplett ausgebucht. Angst vor dem Filmvater Auch wenn Luki Frieden, der sich seinen ersten Kinofilm seit drei Jahren nicht mehr zu Gemüte geführt hatte, davon sprach, er sehe jeweils «vor allem die Fehler» – es war ein eindrückliches Wiedersehen mit einem eindringlichen Film. Im anschliessenden Gespräch blickte die Thunerin Muriel Rieben auf die Dreharbeiten zurück – und sagte: «Es kommt mir vor, als wärs gestern gewesen.» Die damals elfjährige Rieben spielte die Tochter der Lottogewinner. Sie könnte viele Geschichten erzählen, meinte die heute 19-Jährige lachend – worauf ihr Frieden gleich das Mikrofon wegnehmen und sie hinauskomplimentieren wollte. Gemeinsam mit Sandra Schneider – im Film wie im richtigen Leben Muriel Riebens Freundin – gewährte sie dann aber doch einen sehr persönlichen Einblick in die Zeit, als der Film entstand. So sprach Rieben offen davon, dass sie sich vor Max Riedlinger, ihrem Filmvater, gefürchtet habe. Entdeckung im Tanzcenter «Wir haben 400 Kinder gecastet – ohne Erfolg», blickte Luki Frieden auf die Anfänge von «November» zurück. Erst ein Besuch im Thuner Tanzcenter «dap» brachte die Filmverantwortlichen weiter: Dort entdeckten sie Muriel Rieben und Sandra Schneider. Frieden war des Lobes voll über seine jungen Darstellerinnen und deren Disziplin und Durchhaltewillen: «Das trifft man selten so an.» Was er bis gestern nicht wusste: Sandra Schneider hatte sich bereits beim «normalen» Casting gemeldet, war aber durchgefallen... Beide sind seither noch in Werbespots und Musikvideos aufgetreten, konzentrierten sich aber auf ihre Berufslehre – und betonten, sie hätten die «November»-Dreharbeiten sehr genossen. «Es war eine lustige Zeit, mit all den erwachsenen Leuten», sagte Muriel Rieben. Dabei sei Regisseur Frieden sowas wie der «Ersatzpapi» gewesen. Was Rieben allerdings hasste, war die Szene, wo sie «doof» rumtanzen musste. Kein Wunder, bei einer Streetdance-Weltmeisterin... Michael Gurtner>
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