BKW beschäftigt bereits gegen 7000 Mitarbeitende
Mit Strom und den Netzen hat die BKW erneut weniger verdient. Die Dienstleistungssparte wirft mehr ab. Durch die vielen Firmenkäufe steigt aber die Verschuldung.

Die BKW wandelt sich immer mehr vom Berner Stromkonzern zum international tätigen Energiedienstleister. Die Zahl der Mitarbeitenden hat sich durch die Übernahmen von gegen 70 Gebäudetechnikfirmen und Ingenieurbüros in den letzten fünf Jahren auf über 6700 Personen verdoppelt.
Rund 5000 davon arbeiten in Engineering, Infrastrukturdiensten und Gebäudetechnik. Das hält BKW-Chefin Suzanne Thoma im gestern publizierten Halbjahresbericht fest.Den Grossteil der Einnahmen erzielt die BKW aber weiterhin mit Strom und Netzen.
In beiden Geschäftsfeldern sind Umsatz und Gewinn in den ersten sechs Monaten 2018 um 3 bis 11 Prozent gesunken. Beim Strom wirken sich die rekordtiefen Preise im Grosshandel der Jahre 2015 und 2016 weiterhin aus, weil er in der Regel auf drei Jahre hinaus verkauft wird. Von der Erholung der Marktpreise wird die BKW ab Ende 2019 spürbar profitieren.
Das bedeutet aber nicht, dass die BKW es bedauert, dass sie just Ende 2019 das AKW Mühleberg abschaltet. Denn die Preise würden sich «nicht fantastisch» erholen, sagte Konzernchefin Thoma in einer Telefonkonferenz.
Ein Weiterbetrieb des Reaktors würde sich nicht rechnen, auch wegen der dafür nötigen hohen Investitionen nicht, betonte Thoma. So hat die BKW die Vorbereitungsarbeiten zur Stilllegung eingeleitet. Auftragsvergaben stehen kurz vor dem Abschluss.
Bei den Netzen drückten Tarifsenkungen die Erlöse. Insgesamt stieg der Konzernumsatz dank des Wachstums bei den Dienstleistungen dennoch um 2 Prozent auf 1,281 Milliarden Franken.
Der Reingewinn nahm von 116 Millionen im Vorjahr auf 126 Millionen Franken zu. Ohne Primatwechsel in der Pensionskasse wären es nur 85 Millionen Franken gewesen. Grund für den Rückgang sei einzig die schwächere Performance der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds, hiess es.
Expansion kostet
Die Dienstleistungssparte trägt inzwischen rund 30 Prozent zum Konzernumsatz bei. Beim Betriebsgewinn sind es erst 8 Prozent. Die Marge verbesserte sich im Jahresvergleich leicht von 4,5 auf 4,7 Prozent.
Durch die Firmenkäufe und Investitionen in Kraftwerke und Netze stieg die Verschuldung der BKW im vergangenen Halbjahr um 177 Millionen auf 553 Millionen Franken. Die Finanzierungssituation bleibe aber solid und er schlafe weiterhin ruhig, sagte Finanzchef Ronald Trächsel. So belaufe sich die kurzfristig verfügbare Liquidität auf fast eine Milliarde Franken.
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