Bin-Laden-Film könnte die Wahl beeinflussen
Am Sonntag feiert im US-Fernsehen ein Spielfilm über die Tötung von Osama Bin Laden Premiere. Das sei nichts als versteckte Wahlwerbung für Barack Obama, sagen seine Gegner.
Der Regisseur des ersten Films über die Tötung des Al-Kaida-Chefs Osama Bin Laden wehrt sich gegen Kritik, die TV-Premiere kurz vor den US-Wahlen laufe auf Werbung für Präsident Barack Obama hinaus. Jeder wisse ohnehin, in wessen Amtszeit Bin Laden getötet worden sei, sagte John Stockwell, Regisseur von «Seal Team Six: the Raid on Osama Bin Laden». Der private Kabelsender National Geographic will das Werk am Sonntag, zwei Tage vor der Abstimmung, erstmals ausstrahlen.
Die Gegner Obamas argwöhnen, der Amtsinhaber solle mit der Kommandoaktion vom Mai 2011 gegen den Initiator der 9/11-Attacken noch einmal in der Öffentlichkeit gepusht werden. Der Film sei nicht in dieser Absicht «geschrieben oder gedreht» worden, sagte Stockwell. Auftrieb erhielten solche Befürchtungen des republikanischen Lagers durch den Umstand, dass hinter dem Film der Hollywood-Produzent Harvey Weinstein steht, ein besonders prominenter Unterstützer Obamas.
Zweiter Bin-Laden-Film kommt 2013
Stockwell hält dagegen, dass der Sender National Geographic zum Unternehmen des als konservativ geltenden Medienmoguls Rupert Murdoch gehört. Laut dem Regisseur beruht die Entscheidung für eine Ausstrahlung am Sonntag ausschliesslich auf der Attraktivität des Sendeplatzes bei der Quotenjagd. Angesichts der prominenten Besetzung könnte das Kalkül aufgehen: Den Anführer der Spezialeinheit spielt der durch die «Twilight»-Reihe berühmte Cam Gigandet, ausserdem sind der Rapper Xzibit und Kathleen Robertson, bekannt aus «Beverly Hills, 90210», vertreten.
Nach der Premiere im Bezahlfernsehen soll «Seal Team Six» am Donnerstag in den US-Kinos anlaufen. Im kommenden Jahr kommt zudem ein weiterer Film über die Jagd auf Bin Laden in die Kinos, «Zero Dark Thirty» von der Oscar-prämierten Regisseurin Kathryn Bigelow. Stockwell sagt, beide Filme seien sehr unterschiedlich. Er habe sich vor allem auf die internen Konflikte im Geheimdienst und im Weissen Haus konzentriert. Politische Kommentare zur Wahl seien ihm unangenehm, sagt Stockwell – «denn ich bin Kanadier».
AFP/fko
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