Betriebe setzen sich für Chrischtchindlimärit ein
Die Gewerbler im Oberdorf machen sich dafür stark, dass der Steffisburger Chrischtchindlimärit im Dorfzentrum bleibt.

Die Gemeinde Steffisburg kann die Sicherheit am Chrischtchindlimärit in seiner heutigen Form – rund 20'000 Besucher finden jeweils den Weg ins Dorf – nicht mehr gewährleisten und will den Markt deshalb an die Zulgstrasse verschieben oder ganz auflösen. Bis vergangenen Freitag konnten sich unter anderem Gewerbebetriebe, deren Geschäfte im Märitperimeter liegen, sowie einheimische Marktfahrer oder Vereine im Rahmen einer Mitwirkung via Fragebogen zu den Plänen der Gemeinde äussern.
Noch keine Endauswertung
«Die Resultate sind bisher sehr ausgeglichen», sagt Hansjürg Müller, Leiter der Abteilung Sicherheit. Von 113 Fragebögen, die die Gemeinde verschickt hatte, seien inzwischen 65 zurückgesendet worden. Auf die erste Frage dazu, ob die Befragten die Einschätzungen der Gemeinde zum Thema Sicherheit teilen würden, wurde 32-mal mit Ja, 28-mal mit Nein geantwortet. Drei Fragebögen hätten keine konkrete Stellungnahme dazu enthalten.
Weiter stimmten im Rahmen der zweiten Frage 29 Befragte der Verschiebung des Marktes an die Zulgstrasse zu, 32 äusserten sich gegen diese Idee, und 2 enthielten sich. «Eine detaillierte Auswertung aller Kommentare zu den Fragen liegt uns noch nicht vor. Diese wird in den nächsten Tagen vorgenommen», sagt Müller. Auch werden für die Endauswertung noch jene Antworten berücksichtigt, die im Verlauf der aktuellen Woche bei der Gemeinde eingehen.
Es würden sich jedoch bereits bestimmte Tendenzen abzeichnen: «Viele befürchten, dass der Märit seinen Charme verlieren wird, wenn wir ihn an die Zulgstrasse verlegen», erklärt der Sicherheitschef. «Die meisten sprechen sich zudem dafür aus, dass der Märit lieber verkleinert als ganz aufgelöst werden soll.»
Brief von Gewerbe erhalten
Wie Müller bestätigt, ist zudem ein Schreiben bei der Gemeinde eingegangen – unterzeichnet von verschiedenen Gewerbebetrieben aus dem Dorfzentrum. Diese machen sich dafür stark, dass der Märit weiterhin im Dorfkern stattfindet. «Das Sicherheitsproblem stösst jedoch auf Verständnis, die Betriebe schlagen eine Verkleinerung des Marktes vor», sagt Müller. Die grosse Besuchermasse würde sich dadurch allerdings nicht automatisch ebenfalls reduzieren, gibt er zu bedenken.
In besagtem Brief äussern sich die Gewerbler zudem kritisch gegenüber der Tatsache, dass die Gemeinde nicht im Vorfeld der Mitwirkung das Gespräch mit ihnen gesucht habe. «Genau das tun wir ja jetzt», sagt Müller. «Wir wollten zuerst eine Grundlage erarbeiten, zu der sich die Betroffenen dann konkret äussern könnten. Alles andere wäre nicht seriös gewesen.»
GGR soll im April entscheiden
Nach dem letzten Chrischtchindlimärit im vergangenen Dezember kam es laut Müller auf der Umfahrungsstrecke aufgrund von starkem Schneefall zu kritischen Situationen. «Wir mussten nun dringend handeln und die problematischen Punkte auf den Tisch legen», stellt Müller fest. Daraufhin erarbeitete die Gemeinde einen Bericht und lud die betroffenen Parteien zur Mitwirkung.
Die relativ kurze Mitwirkungsfrist – die Verantwortlichen versandten die Fragebögen am 5. Februar an alle Betroffenen – sei dem straffen Zeitplan für das weitere Vorgehen geschuldet, sagt Müller. «Der Gemeinderat muss im März entscheiden, ob er dem Grossen Gemeinderat einen Vorschlag zur Reglementsänderung zum Durchführungsort des Chrischtchindlimärit vorlegen will.» Dieser allfällige Vorschlag solle bereits an der GGR-Sitzung am 27. April verhandelt werden.
Vom Steffisburger Handwerker- und Gewerbeverein war am Montag niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
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