Bestand der Simmentaler Rasse soll verdoppelt werden
Um dem rückläufigen Viehbestand der Simmentaler Rasse entgegenzuwirken, wurde der Verein «Original Simmentaler» gegründet.

Die Simmentaler Kühe gehören zu den beliebtesten ursprünglichen Schweizer Kuhrassen. Durch die Spezialisierung der Rassen auf Milch oder Fleisch ist der Bestand der echten Simmentaler in den letzten Jahren stark auf nur noch rund fünf Prozent des Rindviehbestandes gesunken. Diese Entwicklung machte verschiedenen Bauernfamilien mit Simmentaler Kühen um Johann von Grünigen aus dem Turbach grosse Sorgen.
Um die Rasse als sogenanntes Zweinutzungstier mit der natürlichen Balance zwischen Milch- und Fleischproduktion nachhaltig zu fördern, wurde der Verein «Original Simmentaler» gegründet. Das gemeinsame Bestreben der Landwirte ist, die beliebten und vom kräftigen Körperbau her berggängigen Simmentaler Kühe zu erhalten. Bezüglich Vermarktung und Produktion gelang es den Initianten, Coop mit Frischprodukten wie Milch und Käse im Angebot und die Fleischverarbeitungsfirma Bell ins Boot zu holen.
Neues Gütesiegel
Im Rahmen der vierten Gstaad-Züglete wurde das neue Gütesiegel «Original Simmentaler» präsentiert und auf dem Kapälliplatz die Gründung des gleichnamigen Vereins besiegelt. Als wohl bekannteste Landwirtin setzt auch Nathalie von Siebenthal, Skilangläuferin im Schweizer Nationalkader, wie ihr Vater und Generationen vor ihm auf die Original-Simmentaler-Rasse. Für ihr Engagement als Botschafterin schenkte ihr Vereinspräsident Christian Wanner das neun Tage alte Kälbchen Simme.
Auch Mitinitiant Johann von Grünigen ist die Simmentaler Rasse ans Herz gewachsen. Mit seiner Frau Anita und den drei Söhnen führte er das Sennten mit 37 geschmückten Simmentalern ab Alp obere Mettle ins Tal. Bauer von Grünigen: «Die robusten Tiere sind seit mehreren Stunden unterwegs. Sie sind vom Körperbau her geeignet für solche Strapazen.
Plattform zur Vermarktung
Alt-Nationalrat Christian Wanner übernahm mit viel Herzblut und Überzeugung das Vereinspräsidium «Original Simmentaler». Der ehemalige Solothurner Finanzdirektor Wanner ist heute Betriebshelfer am Hof seines Sohnes: «Die Simmentaler Kuh als einzigartiges Zweinutzungsrind mit besonders ruhigem Charakter wird durch die Weidelandhaltung mit Grasfütterung artgerecht gehalten und spiegelt eine naturnahe, tierfreundliche Schweizer Landwirtschaft.»
Zudem erwartet Wanner durch die enge Zusammenarbeit mit Coop und Bell eine Plattform für die Bauern zur Vermarktung von Milch und Fleisch mit Qualität. Präsident Christian Wanner und seine initiativen Bauernfamilien setzen sich zum Ziel, mittelfristig, in den nächsten zehn, zwölf Jahren, den Simmentaler Viehbestand zu verdoppeln. Das gemeinsame Ziel unterstreicht auch Roland Frefel, Leiter Frischprodukte bei Coop: «Wir sind bereit, die Ausgewogenheit zwischen Fleisch und Milch mit Produkten unseren Konsumenten nicht nur regional, sondern auch auf nationaler Ebene näherzubringen.
Zudem liegt uns das Tierwohl am Herzen, auch da sind wir stark unterwegs.» Bell ist der grösste Verarbeiter von Rindfleisch in der Schweiz. Lorenz Wyss, CEO von Bell: «Mit dieser gemeinsamen Initiative setzen wir auf die Ursprungswerte der Landwirtschaft und legen den Fokus auf die Qualität und eine ganzheitliche Nutzung der Tiere. Bell ist ein langjähriger Begleiter der Simmentaler.»
Bewunderte Alpabzüge
Einige Tausend Zuschauer bewunderten in der Gstaader Promenade die sechs vorbeiziehenden und prächtig mit Blumen, Treicheln und Glocken geschmückten Simmentaler-Vieh-Herden. Die Gstaad-Züglete durch die Promenade mit Märitständen und volkstümlicher Unterhaltung war für viele ein naturverbundenes Erlebnis.
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