Berns Auferstehung aus den Trümmern alter Grösse
Mit der Finanzaffäre endet 1984 die Arroganz der Berner Politik, mit dem Kantonalbank-Debakel 1992 der Irrweg der Wirtschaftsförderung. Seither ist der Kanton auf Form- und Identitätssuche. Seine Aussichten haben sich verbessert.

Berns harte Landung in der Wirklichkeit hat ein Datum. Es ist der 24.August 1984, der letzte Arbeitstag von Rudolf Hafner, der als Revisor bei der kantonalen Finanzkontrolle gekündigt hat. An jenem Tag erhalten alle Mitglieder des Grossen Rats von Hafner ein Schreiben, in dem der kleine Beamte nichts Geringeres fordert als eine Disziplinaruntersuchung gegen die Berner Regierung. Der gewissenhafte Controller enthüllt auf 23 Seiten Skandalöses: Der Regierungsrat hat systematisch Fonds- und Lotteriegelder missbraucht und in unkontrollierte Kassen abgezweigt.