Ehemalige ZirkustiereBerner Zoo hat zwei Tigerinnen angeschafft
Der Sikypark im bernjursassischen Crémines hat zwei ehemalige Zirkustiger aufgenommen. Ganz zufrieden sind die Tiere aber noch nicht.
Der Schweizer Tierrettungspark Sikypark hat Zuwachs bekommen. Wie der Zoo in einer Medienmitteilung schreibt, sind am Mittwoch zwei Tigerdamen in der Seniorenresidenz im Sikypark eingetroffen.
Die Sibirischen Tigerinnen, die zehnjährige Pavati und die zwölfjährige Schiwa, lebten zuvor bei einem deutschen Dompteur, der für sie ein neues Zuhause suchte. Zoodirektor Marc Zihlmann: «Der Dompteur stellte seine Tätigkeit ein und brauchte innert kürzester Zeit jemanden, der sich mit Zirkustigern auskennt.» So landeten die Tiere im Berner Jura.
«Pavati droht und faucht»
Derzeit sei «der ganze Sikypark in Aufruhr» wegen der Tigerinnen, schreibt das Unternehmen weiter. Die Nacht hindurch würden die Raubtiere einigen Lärm verursachen. «Die Tiger rufen und kommunizieren miteinander», erklärt der Zoodirektor den Lärm. Die halbe Nacht habe er bei den zwei Neuankömmlingen verbracht und besuche sie auch jetzt alle halbe Stunde. Diese Umsorgung sei sehr wichtig, sind die Tierpfleger überzeugt.
Es gelte jetzt, bei den Tieren Vertrauen in die neue Umgebung, zu den Artgenossen und zu den Pflegern aufzubauen. Bei Schiwa macht es den Anschein, als würde die Behandlung Wirkung zeigen: «Sie ist deutlich ruhiger», erklärt Zihlmann. Schiwa ist im Nachthaus von Tigerin Rani untergebracht, die die Neue noch mit Vorsicht aus der Ferne beobachtet.
Pavati übernachtete bei den Tigergeschwistern Noah und Shima – mit sicherem Abstand durch ein Gitter von den anderengetrennt. «Pavati droht und faucht», so Zihlmann. «Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir sie mit den beiden charakterlich sehr ruhigen Tigern vergesellschaften können.»
Aufmerksamkeit und Zuneigung für die Tiere
Der Sikypark hat sich laut eigenen Angaben auf die Betreuung und Pflege von Seniorenraubkatzen und Zirkustieren spezialisiert.
Direktor Zihlmann erläutert: «Viele unserer Tiere lebten früher im Zirkus oder stammen aus privater Haltung. Sie sind mit einem engen Kontakt zu Menschen aufgewachsen und brauchen viel Aufmerksamkeit und Zuneigung.» Diese Behandlung bekommen nun auch Schiwa und Pavati.
ber
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