Auch ohne Corona-GelderInsel-Spitalgruppe kehrt in Gewinnzone zurück
Sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich behandelten die Spitäler der Insel-Gruppe 2021 mehr Patientinnen und Patienten als im Vorjahr.

Die Berner Insel-Spitalgruppe hat im vergangenen Jahr einen Konzerngewinn von 25,3 Millionen Franken erzielt. Damit ist es ihr gelungen, in die Gewinnzone zurückzukehren. Denn sie hatte 2020 einen Verlust von 6,7 Millionen Franken ausgewiesen.
Dank eines «Sonderefforts der Mitarbeitenden» sei es gelungen, so viele Patientinnen und Patienten wie möglich zu behandeln: Das sagte Direktionspräsident Uwe E. Jocham am Mittwoch auf Anfrage zu einer Mitteilung des Unternehmens.
So stieg die Zahl der Austritte von Patientinnen und Patienten nach einer akutsomatischen Behandlung in den Spitälern der Insel-Gruppe um 6,1 Prozent auf fast 62'000. Doch auch im ambulanten Bereich legte die Insel-Gruppe zu und erzielte laut Jocham mit über 900'000 Konsultationen einen neuen Rekord.
Dementsprechend steigerte die Insel-Gruppe den Ertrag aus den stationären Behandlungen um fast 39 Millionen. Im ambulanten Bereich stieg der Ertrag sogar um 50,5 Millionen Franken. Wegen dieser deutlich höheren Erträge vermochte die Insel-Gruppe den um 16,7 Millionen Franken höher ausgefallenen Personalaufwand mehr als aufzufangen.
Der Spitalbetrieb trug bei einem Gesamtumsatz von 1,7 Milliarden Franken mit einem Gewinn von 6,3 Millionen Franken zum Ergebnis bei – nach einem Verlust von 19,9 Millionen im Vorjahr.
Auch mehr Kinder behandelt
Der Rekord bei den ambulanten Behandlungen habe nicht nur mit der Corona-Pandemie zu tun, so Jocham, sondern auch mit der generellen Ausweitung ambulanter Behandlungen in den verschiedenen Bereichen der Medizin.
Ein weiterer Grund für das bessere Resultat der Insel-Gruppe ist, dass die Kinderklinik im Berichtsjahr deutlich mehr Patienten betreute als im ersten Jahr der Coronapandemie.
In seiner Mitteilung weist das Unternehmen darauf hin, dass es im Gegensatz zu 2020 im vergangenen Jahr keine kantonale Notverordnung mehr gab, welche die durch die Corona-Pandemie verursachten Belastungen teilweise kompensierte. «Trotzdem ist es der Insel-Gruppe gelungen, das Geschäftsjahr mit einem positiven Ergebnis abzuschliessen».
Die Insel-Gruppe ist in Bern (Spitäler Insel und Tiefenau), Aarberg, Belp, Münsingen und Riggisberg präsent. Sie beschäftigt über 11'000 Personen. In den Jahren 2019 und 2018 schrieb die Insel-Gruppe Konzerngewinne von 37,2 und 12,1 Millionen Franken.
Angespannte Personalsituation
Im Berichtsjahr habe die Corona-Pandemie den Alltag der Gruppenspitäler massgebend beeinflusst, heisst es in der Mitteilung weiter. Bei der Bewältigung der internen Ansteckungen habe die hohe Impfquote der Angestellten dem Unternehmen in die Karten gespielt.
Trotz dieser hohen Impfquote kämpft die Insel-Gruppe derzeit laut Jocham mit einer «Situation wie noch nie»: Derzeit behandelten die Gruppenspitäler so viele Patienten mit Covid-19 wie nie zuvor. Dies bei einer Ausfallrate beim Personal wie nie zuvor.
Zum Teil wegen Covid-19, zum Teil aber auch wegen grippaler Infektionen fielen derzeit fünf bis sechs Prozent des Personals aus, sagt Jocham. Wegen längerfristiger Ausfälle erreiche die Ausfallquote an manchen Tagen bis acht Prozent. Das sei eine «enorme Herausforderung».
Laut der Medienstelle der Insel-Gruppe funktioniert das Unternehmen aber dennoch «ohne grosse Einschränkungen».
SDA/zec
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