Regierungsratswahlen 2022Reto Nause auf Dreier-Vorschlag der Mitte
Reto Nause, Astrid Bärtschi und Jan Gnägi: Die Mitte schlägt drei Leute zur Nomination für die Regierungsratswahlen im März 2022 vor.

Die Mitte legt ihrer Parteiversammlung einen Dreier-Vorschlag für die Berner Regierungsratswahlen vor. Auf dem Ticket steht auch Gemeinderat Reto Nause. Die Nomination durch die Parteiversammlung ist Ende Juni vorgesehen.
Neben dem Stadtberner Sicherheitsdirektor Nause schlägt die Parteileitung Astrid Bärtschi und Jan Gnägi als Kandidierende für die Regierungsratswahlen vom März 2022 vor, wie sie am Donnerstag mitteilte. Die 48-jährige Bärtschi war Generalsekretärin der BDP. Gnägi ist Grossrat und Präsident der Mitte.
Überraschend ist das nicht
Überraschend kommt der Vorschlag nicht. Astrid Bärtschi hat ihr Interesse bereits angemeldet: «Ja, ich möchte Regierungsrätin werden», sagte sie dieser Zeitung vor 10 Tagen. Intern ist sie bestens vernetzt, doch ihr Handicap ist, dass sie beim Stimmvolk noch weitgehend unbekannt ist.
Mit Jan Gnägi schickt die Findungskommission gewissermassen die nächste Generation der Mitte ins Rennen um die parteiinterne Ausmarchung. Der 30-Jährige legt eine bemerkenswerte Karriere hin. Bereits 2018, als er BDP-Kantonalpräsident wurde, lag in ihm die Hoffnung auf einen Generationenwechsel in der Partei – und damit verbunden die Hoffnung auf eine Wende in der Wählerinnen- und Wählergunst. Bei der Fusion mit der CVP wurde er zum Mitte-Präsidenten gewählt.
Ganz klar der bekannteste Kopf ist Reto Nause. Der 49-jährige Berner Gemeinderat gilt als zupackender Politiker und geniesst bis ins rechte Lager Sympathien. Wegen der Amtszeitbeschränkung auf 16 Jahre im Berner Gemeinderat muss er sich eine neue Aufgabe suchen, so ist sein Interesse am Regierungsratssitz gewissermassen logisch.
Bekannt, weiblich, jung?
Bekannt, weiblich, jung: Die drei auf dem Ticket haben je eine Eigenschaft, die die perfekte Kandidatin alle auf sich vereinigen würde – wenn es sie denn gäbe. Im Prinzip unumgänglich wäre eine Frauenkandidatur deshalb, weil bei den anderen Parteien im Mitte-rechts-Spektrum keine Kandidatin in Sicht ist. Spricht also alles für Astrid Bärtschi? Nationalrat Lorenz Hess, der Präsident der Findungskommission, sieht das nicht so. «Es können auch andere Parteien eine Frau ins Rennen schicken.» Nun sei es an der Delegiertenversammlung, die richtige Person zu küren. «Ich will da nichts steuern.» Klar ist, dass nur eine Kandidatin oder ein Kandidat der Mitte portiert wird.
Im Weiteren zeigt sich die Mitte überzeugt, dass es zum Erhalt der bürgerlichen Mehrheit in der Kantonsregierung ein Mitte-rechts-Ticket braucht. Sie werde die entsprechenden Gespräche mit den Partnerparteien weiterführen.
mfe/flo/SDA
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